Der Nebel besucht uns häufiger und langsam tagt es immer später. Der Sommer lässt sich bald vermissen und auf den Wiesen merkt man den Saisonwechsel gut.

Noch ein letzter Schnitt 

Anfang September konnten wir auf unseren Wiesen und Weiden das letzte Raufutter ernten. Auf den Kunstwiesen gab es gute Erträge, auf Dauer- und Naturwiesen hingegen war das Wachstum mässig und wir mussten darum mit weniger Futter rechnen. Der Grasbestand war zu dem Zeitpunkt eher für die Weide- als für die Schnittnutzung geeignet. Jedoch haben wir uns fürs Mähen entschieden, dadurch können die Kühe das Folgewachstum sauberer abweiden, weil kein altes, zurückgebliebenes Gras mehr steht.

Das Futter hat jetzt andere Gehalte

Unsere Kühe weiden meistens tagsüber und am Abend grasen wir immer ein. Da aber das jetzige Gras eiweissreich sowie struktur- und energiearm ist, muss man die Fütterung im Stall anpassen. Zum Grundfutter geben wir einen Teil Heu und einen Magnesium-angereicherten Mineralstoff. Bald werden wir wegen der Energieversorgung mit Grünmais-Fütterung anfangen. Wenig Energie, wenig Struktur und eventuell zu viel Protein können im Pansen zu Funktionsstörungen führen.

Die Folgen davon können z. B. Pansenazidose sein oder zu hohe Harnstoffgehalte in der Milch. Zusammen mit einem hohen Kaliumgehalt im Herbstgras können diese eine Gefahr von schlechterer Fruchtbarkeit darstellen. Besonders gefährdet und beobachtungsbedürftig sind vor allem Kühe in der Startphase.

Auch die Rinder helfen mit

Momentan sind bei uns zwei Gruppen Rinder draussen. Die eine sorgt schon seit längerer Zeit fürs Beweiden schattiger, hügeliger oder nasser Stellen, die maschinell eher schwierig zu bewirtschaften sind. Die andere räumt das restliche Gras in den Tageskoppeln ein und wird künftig das restliche Land überweiden, da wir mit den zu melkenden Kühen nur einen begrenzten Umkreis um den Stall herum beweiden. Selbst bei den Rindern darf man die Salz-, aber vor allem die Mineralstoffversorgung auf der Weide auf keinen Fall vernachlässigen.

Zur Person: Francesco De Benedetto war Kandidat beim Wettbe­werb «Lehrling des Jahres 2022». Nach seiner ersten Lehre als Sanitärinstalla­teur verliebte sich der 21­-Jährige aus Gretzen­bach SO in die Landwirt­schaft, vor allem in die Braunviehhaltung. Nach dem zweiten Berufsab­schluss als Landwirt EFZ ist er wieder auf den Bauernhof Hofchäsi Schmid in Gretzenbach gezogen. Dort hält Familie Schmid­-Häusermann Rindvieh und einen kleinen Bestand an Schweinen.[IMG 2]