Die Kühe samt ihren Kälbern verbringen den Winter im Stall. Da in dieser Jahreszeit keine Vegetationsphase herrscht, ist es nicht möglich, die Tiere auch im Winter auf die Weide zu lassen. Die Feuchtigkeit und die Nässe im Boden würden zusätzlich dazu führen, dass die Weiden von den Kühen völlig zertrampelt würden.

Der Mistschieber im automatischen Einsatz

Das heisst jedoch wiederum, dass die Kühe und Kälber nur im Stall koten. Dies wiederum bedeutet, dass der Bauer und der Lehrling mehr Arbeit mit Misten haben. Unsere Kühe haben alle eine Liegebox und die Kälber können sich in ihren Tiefstrohliegeflächen frei bewegen. Der Vorteil der Liegeboxen ist, dass das Hinterteil der Kuh am hinteren Ende der Box ist und somit der grösste Teil des Kots bereits auf dem Laufgang zu liegen kommt. Der Laufgang wird regelmässig von einem automatischen Mistschieber gesäubert.

Bei den Kälbern sieht das etwas anders aus, aufgrund der grossen Fläche und der aktiven Kälber vermischen sich Kot und Harn mit dem Stroh. Diese Liegeflächen müssen für das Wohlbefinden der Kälber und laut Tierschutz regelmässig gemistet und neu eingestreut werden. Die Tiefstrohliegeflächen werden regelmässig mit neuem Stroh versehen.

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Die lustigen Kälber bereiten Freude

Diese Arbeit mache ich sehr gerne, da es immer wieder lustig ist, wie sich die Kleinen über das Stroh freuen und darin herumtollen. So, nun zum Misten. Da die Fläche sehr gross ist, wird diese Arbeit nicht nur von Hand erledigt. Am besten geht es mit unserem Weidemann und der grossen Schaufel davor. Den Mistzetter leihen wir jeweils aus. In der heutigen Zeit ist es nicht mehr üblich, alle Maschinen selbst zu besitzen, wenn diese eine zu geringe Auslastung haben. Diese Leihgeräte haben jeweils einen Fuhrenzähler und somit lässt sich eine Abrechnung ohne Probleme erstellen.

Der Lehrmeister befüllt den Mistzetter mit dem Weidemann und was macht der Stift? Der säubert von Hand die Ränder, nimmt den Mist auf, welcher nicht greifbar ist, und putzt dem Lehrmeister hinterher. Nachdem die Tiefstrohflächen vom ganzen Mist befreit worden sind, wird noch mit Kalk desinfiziert und danach grosszügig neues Stroh verteilt. Das Highlight ist jeweils, wenn die Kälber im Stroh herumtoben.[IMG 3]

Zur Person
Jan Lüscher ist 24 Jahre alt und kommt aus Muhen AG. Als erste Lehre hat Lüscher Maler EFZ gelernt. Die zweite Lehre als Landwirt hat er im August 2022 auf der Neualp in Eigenthal LU begonnen. Aktuell lernt Lüscher auf dem Betrieb Ottiger in Neudorf LU. Beide bisherigen Lehrbetriebe halten Mutterkühe. Jan Lüschers Ziel ist es, die landwirtschaftliche Lehre abzuschliessen und dereinst den elterlichen Betrieb zu übernehmen.