Auf meinem Lehrbetrieb von Dani Vetterli in Rheinklingen TG haben wir dieses Jahr die Bio-Zuckerrüben mit einem Sä- und Hackroboter gesät. Dieser ist neu auf dem Markt und wir sind einer von sechs Testbetrieben in der Schweiz, die diesen Roboter testen, noch vorhandene Macken und Fehler prüfen und diese dann mit Hilfe der Entwickler aus Dänemark beheben oder verbessern.

Blindstriegeln erfordert Feingefühl

Wir haben die Rüben Anfang April gesät und versuchen jetzt den Acker blind zu striegeln, d. h. wir reissen mit dem Striegel die keimenden Unkräuter heraus in dem Stadium, wenn sie frisch gekeimt sind. Beim Blindstriegeln ist es wichtig, dass der Samen der Zuckerrübe genügend tief in den Boden gelegt wurde und er noch nicht begonnen hat, nach oben zu wachsen. Dies erfordert viel Feingefühl, denn bei zu stark eingestellter Bearbeitung reisst man auch den Samen heraus und dies gilt es auf jeden Fall zu vermeiden.

Auf dem Boden gekrochen, um den Samen zu finden

Deshalb sind wir zuerst auf dem Boden herumgekrochen und haben an verschiedenen Stellen im Acker nach den gesäten Samen gesucht, um zu beurteilen, wie nahe unter der Erdoberfläche sie bereits sind. Dies war wichtig um zu wissen, wie tief wir den Striegel einstellen können. Anschliessend haben wir bei zirka fünf Zinken des Striegels die gewollte Tiefe mit einem farbigen Klebeband markiert, damit man bei der Fahrt vom Traktor aus sieht, wie tief wirklich gearbeitet wird.

Sisyphusarbeit im Bioanbau

Das war eine Sisyphusarbeit, die ich mir von unserem ÖLN-Betrieb zuhause so nicht gewohnt bin. Im konventionellen Anbau kann dieser Durchgang ausgelassen und durch eine spätere Pflanzenschutzmittelbehandlung ersetzt werden. Als die Einstellungen dann passten, bin ich mit 0,8 km/h über den Acker gebrettert.

Da wir dieses Jahr noch viel am Ausprobieren sind, haben wir nur einen Teil des gesäten Felds mit dieser Methode gestriegelt, um zu einem späteren Zeitpunkt einen Unterschied zum Rest zu sehen. Im Moment sieht man noch nicht riesige Unterschiede, aber ich denke, es hat auf jeden Fall etwas gebracht.

 

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