Mein Lehrbetrieb liegt in Belp und wird von Fred und Caroline Grunder geführt. Auf dem Lehrbetrieb werden 26 Milchkühe mit drei Aggregaten an einer Rohrmelkanlage gemolken. Zusätzlich umfasst der Betrieb 36 ha Weide- und Ackerflächen. Für die Ernte der Kartoffeln hängten wir den Kartoffelernter am Hürlimann XA 90 an.
Die faulen und grünen Kartoffel aussortieren
Auf der Erntemaschine waren fünf Leute, die Steine und Unkräuter aussortiert haben. Bei der Kartoffelernte ist es wichtig, dass man den Überblick behält, da man diese Arbeit den ganzen Tag macht und es mit der Zeit anstrengend werden kann, sich zu fokussieren. Wichtig ist es auch, dass man die faulen oder grünen Kartoffeln separiert. Diese können dann als Futter für die Kühe wiederverwertet werden.
«Wenn jemand Ho! ruft, muss man sofort halten»
Als Fahrer muss man ausgeschlafen sein. Man fährt nämlich rund 0,8 km/h und da dies ziemlich langsam ist, könnte es sein, das man einschläft oder aufhört, sich zu konzentrieren. Wenn dies geschieht, könnte es sein, dass die Walze vor dem Förderband, die die Kartoffeln zum Sortiertisch transportiert, nicht mehr mittig auf dem Walm wäre. Das heisst, man würde nicht alle Kartoffeln sauber aus der Erde nehmen und somit hätten wir einen beachtlichen Ernteverlust.
Der Fahrer muss auch gut auf die Personen hören, die sich auf der Erntemaschine befinden. Wenn es ein Problem gibt, müssen sich diese sofort bemerkbar machen. Meistens wurde dann einfach extrem laut «Ho!» geschrien, das war das Zeichen zum Stoppen. Die guten Kartoffeln fielen dann sanft vom Laufband in den Container. Wenn dieser voll war, wurde die Ladung mithilfe eines Förderbands in Paloxen abgefüllt. Ein Teil der Kartoffeln wurde direkt verkauft und der andere Teil füllen wir für Privatkunden in Säcke und Harassen ab.