Wie alles andere heutzutage, steckt auch die Landwirtschaft mitten in der ungebremsten Digitalisierungs-Ära drin. Wir Landwirte gehen mit Neugier und etwas Skepsis mehr oder weniger mit dem Fluss mit.

Das Natel ist ein geniales Hilfmsittel

AboAnalyseErsetzt der Roboter bald auch die Landwirte?Montag, 16. Oktober 2023 Die Liste an digitalen Hilfsmitteln für den modernen Landwirtschaftsbetrieb ist grösser, als man denkt. Sei es online im Web, mittels unzähliger Apps oder mit Robotern im Stall – die Palette an solchen Tools ist stetig im Ausbau. Das alles hat das Ziel, uns Landwirten an der Front die Arbeit zu erleichtern. Zum Beispiel kann man schneller und unkompliziert den ganzen Verwaltungsaufwand sowie etliche Aufzeichnungen mit wenigen Klicks oder Touches erledigen.

Obwohl die Technologie schon länger bekannt ist, erstaunt mich immer wieder der Gedanke, fast alles und fast überall griffbereit im Hosensack zu haben. Klar, die meisten dieser Funktionen brauchen eine Internetverbindung, ein GPS-Signal oder sonst Empfang. Aber das scheint in unserer Umgebung selten ein Problem zu sein, sofern «das Teil» (das Natel) den entsprechenden Batterieladestand hat. Das Risiko, keinen Akku mehr zu haben, ist wahrscheinlich grösser als jenes, keinen Empfang zu haben.

Management ganz einfach möglich

Selbst ich habe schon an Schauen und Versteigerungen und immer wieder auf der Weide oder sogar auf der Alp irgendwelche Daten von Tieren ausfindig gemacht.

Mehrmals täglich arbeiten wir auf unserem Betrieb mit der Smart-Cow-App. Dank der verschiedenen Funktionen dieses virtuellen Werkzeugs können wir immer und vor allem überall nachschauen, was bei allen Tieren ansteht: Sei es eine herannahende Brunst, die ich auf der Weide beachten soll, oder der anstehende Trockenstelltermin, der mich während des Melkens wundernimmt.

Aber Achtung! Das soll auf keinen Fall heissen, dass man ohne nachzuschauen nicht wissen würde, wo die Herde steht. Es hilft uns vielmehr, einen viel genaueren Überblick zu haben und mit wenig Aufwand das Geschehen im Stall zu erfassen. Jedoch scheue ich mich nicht, zu sagen, dass manchmal das Nachschauen auf dem Papier schneller geht als via Server.

Zur Person

Francesco De Benedetto war Kandidat beim Wettbe­werb «Lehrling des Jahres 2022». Nach seiner ersten Lehre als Sanitärinstalla­teur verliebte sich der 21­-Jährige aus Gretzen­bach SO in die Landwirt­schaft, vor allem in die Braunviehhaltung. Nach dem zweiten Berufsab­schluss als Landwirt EFZ ist er wieder auf den Bauernhof Hofchäsi Schmid in Gretzenbach gezogen. Dort hält Familie Schmid­-Häusermann Rindvieh und einen kleinen Bestand an Schweinen.[IMG 2]