Dass sich einzelne Landwirtinnen und Landwirte sowie die beiden bäuerlichen Organisationen Uniterre und die Kleinbauern-Vereinigung (VKMB) auf die Seite der Pestizidverbots-Initiative stellen, ist für das Initiativkomitee eine «Art Rebellion an der Basis». Der Schweizer Bauernverband repräsentiere in seiner deutlich ablehnenden Haltung «nicht annähernd» die Gesamtheit der Bauernschaft. 

Pauschale Halbwahrheiten werden nicht akzeptiert

Es seien oft die vom SBV verbreiteten «pauschalen Halbwahrheiten», die bei Bäuerinnen und Bauern auf Gegenwind stossen würden, heisst es in einer Mitteilung der Initianten. Als Beispiel wird das Argument der Versorgungssicherheit genannt, die bei einer Annahme der Pestizidverbots-Initative gefährdet werden solle.

Schliesslich sei das – unter anderem durch synthetische Pflanzenschutzmittel verursachte – Insektensterben eine ernste Bedrohung für eben jene Versorgungssicherheit. Und beim den grossen Mengen Food Waste in der Schweiz könne von einer Unterversorgung keine Rede sein.

SBV hält an bestehenden Strukturen fest

Das Ziel des SBV sei es offenbar, die bestehenden Strukturen zu erhalten. Und zwar, obwohl diese Strukturen den Wasserreserven, den Insekten und der Gesundheit der Bevölkerung in den letzten Jahrzehnten geschadet haben. 

Angesichts wissenschaftlicher Erkenntnisse könne man dieses System nur mit einseitigen Darstellungen und Halbwahrheiten aufrechterhalten, schreiben die Initianten. Viele Bäuerinnen und Bauern hätten das gemerkt und würden es nicht tolerieren. 

Die Quittung für den Bauernverband ist die Opposition

Dass nun ein Teil der Schweizer Landwirtschaft mit der Unterstützung der Pestizidverbots-Initiative «zum Befreiungsschlag ausholt», wie es die Initianten formulieren, ist ihrer Meinung nach die Quittung für den SBV. Für seine «Ignoranz der Mängel der Pestizid-Systematik».