Die Monate März und April zeigten sich relativ kühl im Vergleich zu den letzten Jahren. Die Zuckerrüben liefen nur verzögert auf (wir berichteten). Der Mai sorgte nicht für Erholung, sondern brachte Überschwemmungen und Hagelschläge. Wo die Nässe nicht mehr abfliessen konnte, gab es stellenweise Schäden, vor allem im Thurgauer Thurtal, wie Samuel Jenni von der Schweizerischen Fachstelle Zuckerrübenbau der BauernZeitung mitteilt. Insgesamt seien 150 Hektaren in der Ostschweiz betroffen.
Insgesamt 300 ha betroffen
Esther Böhler von der Schweizer Hagel bestätigt: «Es gingen bei uns 75 Schadenmeldungen ein. Gesamthaft sind rund 300 Hektaren betroffen.» Davon wurden der Schweizer Hagel bisher 55 Hektaren aus der Ostschweiz gemeldet. Zusätzlich kamen Schadenmeldungen aus den Kantonen Waadt, Freiburg, Bern und Jura ein. Die Schadenschätzer haben laut Böhler bereits die Besichtigungen vor Ort begonnen.
Wie hoch die Schadensumme ausfallen würde, könne die Medienbeauftragte der Schweizer Hagel noch nicht sagen. Für genaue Angaben sei es noch zu früh. «Im langfristigen Durchschnitt betragen die bezahlten Hagel- und weitere Elementarschäden, u. a. Sturm, Überschwemmung, Erdrutsch, Trockenheit und Frost, knapp 40 Millionen Franken. Der Anteil der Zuckerrüben beträgt je nach Jahr bis zu 10 Prozent», so Böhler.
Wie gehts nun weiter?
Können die Flächen nachgesät werden? Davon rät Samuel Jenni ab. «Für Nachsaaten ist es ab Juni bereits zu spät», sagt er. Betroffenen Produzenten bleibt nur die Schadenmeldung an ihre Versicherung. Der Minderertrag würde von der Schweizer Hagel abgeschätzt und berücksichtigt werden. Wenn ein entsprechender Versicherungsschutz fehlt, muss der Produzent den Schaden selber tragen.