Seit Sonntagnachmittag steht die Zuckerfabrik in Frauenfeld TG still. Grund dafür ist laut Medienmitteilung der Schweizer Zucker AG ein Defekt am Kalkofen. Dieser sei ein unverzichtbares Element in der gesamten Prozesskette der Zuckerproduktion. Mithilfe sogenannter Kalkmilch wird der aus den Zuckerrübenschnitzeln entzogene zuckerhaltige Rohsaft von unerwünschten Nichtzuckerstoffen befreit. Sie entsteht, wenn gebrannte Kalksteine mit Dünnsaft vermischt werden. Pro Tag werden rund 200 Tonnen Kalksteine gebrannt.

Verschiebung von Rüben nach Aarberg wird geprüft

Die genaue Ursache für den Defekt des Kalkofens konnte laut Mitteilung von den aufgebotenen Spezialisten noch nicht ermittelt werden, man gehe jedoch von einem längeren Unterbruch aus. «Bei Betrieb herrschen im Ofen 800 Grad. Bis dieser abgekühlt und genauer untersucht werden kann, dauert es zwei bis drei Tage», erklärt Raphael Wild, Mediensprecher der Schweizer Zucker AG. Einen grossen Einfluss hat der Unterbruch auf die gesamte Rübenlogistik. Die Rodungen der Felder, das Verladen und der Transport in die Fabrik werden umgehend neu organisiert, heisst es weiter. «Wir prüfen, ob einige Rüben nach Aarberg BE verschoben werden können», erklärt Wild. Genaueres könne zum jetzigen Zeitpunkt aber noch nicht gesagt werden.

Aktuell befindet sich die Rübenkampagne ungefähr in der Halbzeit. Von insgesamt 3800 Pflanzern und Pflanzerinnen liefern laut Wild rund 1800 ihre Rüben in die Ostschweizer Fabrik. Wie viele Betriebe vom aktuellen Ausfall betroffen sind, könne nicht gesagt werden. Der Zuckerverkauf und die damit verbundenen Lieferungen an die Kunden seien vom Vorfall nicht betroffen und werden laut Schweizer Zucker termingerecht ausgeführt.