Die dritte Ertragserhebung in den Zuckerrüben zeigt erfreuliche Resultate in den Zuwächsen. Seit der letzten Erhebung konnte in der Ostschweiz ein Zuwachs von 22 t/ha, in der Westschweiz ein Zuwachs von 27.6 t/ha erzielt werden.
In beiden Regionen wurde die Marke von durchschnittlich 100 Tonnen pro Hektar Rübenertrag geknackt. Damit liegen die Rübenertragszahlen deutlich über den Ertragserhebungszahlen der letzten fünf Jahre.
Mehr Wasser, weniger Zucker
Ein gemischteres Bild zeigt sich beim Zuckergehalt. Während in der Westschweiz in der zweiten Erhebung noch ein Durchschnittswert von 16.6 % gemessen werden konnte, sank dieser bei der dritten Proberodung auf 15.4 %. Auch wenn der Gehalt damit noch immer über dem regionalen Fünfjahresmittel liegt, ist der Rückgang deutlich. Die Ursache dafür ist das niederschlagsreiche Wetter der vergangenen Wochen. Mit der Wasseraufnahme, erhöht sich das Gewicht der Rüben, aber der Zuckergehalt nimmt wegen des Verdünnungseffekts ab. Mit 15.8 % liegt der aktuelle Zuckergehalt in der Ostschweiz unter dem Fünfjahresdurchschnitt.
Anders als der Zuckergehalt liest sich der Zuckerertrag in beiden Regionen sehr gut. In der Ostschweiz konnten im Schnitt beinahe 16 500 Kilogramm Zucker pro Hektare gemessen werden. In der Westschweiz liegen die Werte bei ungefähr 15 500 Kilogramm Zucker pro Hektare. Das Fünfjahresmittel konnte somit deutlich übertroffen werden.
Kontrollarbeiten vor der Ernte
Seit einigen Tagen läuft in Frauenfeld bereits die Bio-Rübenkampagne. Auch die Ernte der konventionellen Rüben steht in den Startlöchern. In wenigen Regionen hat sie bereits gestartet. Vor der Ernte sollten die Felder nochmals auf Erdmandelgras überprüft werden. Ein Befall ist der zuständigen kantonalen Pflanzenschutzfachstelle zu melden. Ebenso sollten Transportorganisation und Lohnunternehmer informiert werden, um eine Verschleppung in andere Flächen zu verhindern.
In den letzten Wochen traten in zahlreichen Beständen Schäden durch Rhizoctonia-Wurzelfäule auf. Ausgelöst werden kann die Krankheit durch verschiedene Ursachen. Unter anderem können Bodenverdichtungen, Staunässe, ein saurer Boden-pH oder auch eine zu hohe Düngung mit Mist oder Kompost einen Befallsausbruch fördern. Zudem ist Mais eine Wirtspflanze von Rhizoctonia, weshalb eine enge Maisfruchtfolge das Befallsrisiko erhöht.
Kurze Lagerung am Haufen
Gegen die Krankheit sind nur vorbeugende Massnahmen wie der Einsatz von resistenten Sorten oder das Fördern einer guten Bodenstruktur möglich. Im Falle eines Befalls sind somit kaum mehr Eingriffe möglich. Bei grösseren Befallsnestern empfiehlt es sich, die Rüben auszustecken und diese Flächen bei der Ernte zu umfahren. Wichtig ist ausserdem, dass die Rüben möglichst kurz auf dem Haufen lagern, da sie im Boden am besten konserviert bleiben. Bei starkem Befall kann mit der Transportorganisation die Möglichkeit einer früheren Abfuhr geprüft werden.
Auch das Thema rund um den Rübenrüssler bleibt weiterhin aktuell. Bislang wurden noch keine nennenswerten Fäulnisschäden durch den Schädling gemeldet. Dennoch sollte die Situation weiterhin aufmerksam verfolgt werden.