Im Zürcher Weinland ist der Anbau der ersten Frühkartoffeln bereits erfolgt. Die letzten zehn eher milden und trockenen Februartage haben beispielsweise in Andelfingen die eher leichten, wasserdurchlässigen und fruchtbaren Schwemmböden abtrocknen lassen, so dass ein Setzen der Pflanzkartoffeln möglich wurde. Landesweit sind es rund 450 bis 500 Hektaren, welche mit Speisefrühkartoffeln unter Abdeckung bepflanzt werden.

Ideale Böden für Speisefrühkartoffeln

Zu diesen Produzenten gehört seit Jahren der Andelfinger Biolandwirt Heinz Höneisen, welcher dafür über die idealen Böden verfügt. Wie im letzten Jahr, konnten die ersten Speisefrühkartoffeln Ende Februar gepflanzt werden. Auf dem Biohof Höneisen sind in den letzten ­Tagen beachtliche 40 000 bis 50 000 Knollen vorgekeimte Kartoffeln je Hektare gesetzt worden sind. Nach der Pflanzung werden die Felder direkt abgedeckt. Das erhöht einerseits die Bodentemperatur. In der Nacht sorgt die Abdeckung dafür, dass die Wärme in den Böden besser zurückgehalten werden kann.

Es wird nun voraussichtlich 70 bis 85 Tage dauern, bis die ersten neuen Kartoffeln geerntet werden können. Dies wird im Zeitraum zwischen Auffahrt und Pfingsten der Fall sein. In einer ersten Phase werden diese als noch nicht schalenfeste Ware geerntet. Erst ab einer gewissen Grösse werden die Frühkartoffeln nur noch schalenfest auf dem Markt angeboten.

Produzenten auf einen Drittel reduziert

Landesweit haben im vergangenen Jahr 4140 Produzenten auf einer Fläche von 10 985 Hektaren Kartoffeln angebaut und gesamthaft 489 931 Tonnen geerntet. Die letztjährigen Anbauzahlen widerspiegeln den enormen Strukturwandel in den letzten 20 Jahren. So hat sich die Zahl der Produzenten auf etwas mehr als einen Drittel reduziert. Gleichzeitig ist die mittlere Anbaufläche von 121 auf 265 Aren angewachsen.

Bedeutendes Anbaugebiet

Mit einer Anbaufläche von 414,76 Hektaren für Speise- und Verarbeitungskartoffeln sowie 22,29 Hektaren für Pflanzkartoffeln wächst jede 25. Kartoffel in der Schweiz in einer der 19 Weinländer Gemeinden – oder gar die Hälfte der Zürcher Kartoffeln. Deshalb verfügt das Weinland auch über umfangreiche Lagermöglichkeiten für Kartoffeln.

In Marthalen betreiben die Fenaco und die Landi Weinland modernste Annahme-, Sortierungs- und Lagerinfrastrukturen für mehrere 10 000 Tonnen Kartoffeln. Im Gebäude der ehemaligen Landesproduktezen­trale der Fenaco ist ausserdem die Vermehrungsorganisation Pflanzkartoffel Ost präsent. Die von ihren Mitgliedern angebauten Pflanzkartoffeln werden hier eingelagert, sortiert und für die spätere Auspflanzung vorbereitet.