Salz, also die beiden Mengenelemente Natrium und Chlorid, sind zentral für die Aufrechterhaltung des Säuren-Basen-Status sowie für die Regulation des Wasserhaushalts und des osmotischen Drucks in den Körperflüssigkeiten. Bei einem Pferd im Erhaltungsbedarf mit einem Körpergewicht von 500 kg wird eine tägliche Aufnahmemenge von 20 g Natrium und 25 g Chlorid empfohlen.
Über Grundfutter und Stein
Zusätzlich zur Grundfutterration mit einem passenden Mineralstoff sollte dem Pferd ein Salzleckstein zur Verfügung gestellt werden. Damit kann der Erhaltungsbedarf gedeckt werden. Anders sieht es hingegen bei Pferden aus, die schwitzen. Pferde regulieren ihre Körpertemperatur vorwiegend über die Bildung resp. Verdunstung von Schweiss. Nebst dem Flüssigkeitsverlust verlieren Pferde beim Schwitzen auch erhebliche Mengen an Natrium, Chlorid und Kalium. Aus diesem Grund steigt der Bedarf bei schwitzenden Pferden stark an. Ein Pferd mit 500 kg Körpergewicht verliert bei mittlerer Arbeit je nach Umgebungstemperatur und Luftfeuchtigkeit etwa 10 l Schweiss. Dies entspricht rund 31 g Natrium und 55 g Chlorid. Auch wenn das Pferd einen Teil dieses Verlusts temporär kompensieren kann, ist es ihm unmöglich, die benötigten Mengen über den Salzleckstein zu decken. In diesem Fall muss Salz gezielt ergänzt werden. Dafür eignet sich Vieh- oder Speisesalz ohne Jod und ohne Fluor. Davon kann, abhängig von der Schweissmenge, 30 bis 60 g lose unter das Kurzfutter gemischt werden. Beginnt man neu mit der Zufütterung von Salz, so sollte die Menge schrittweise gesteigert werden, damit sich das Pferd daran gewöhnen kann. Da Salz nicht sehr schmackhaft ist, ist das Vermischen mit einem Kurzfutter in der Regel unumgänglich. Weiter muss das Pferd zwingend Wasser zur freien Verfügung haben, um seinen Durst zu löschen.
Unterversorgung mit Salz ist problematisch
Die tägliche freiwillige Aufnahme am Salzleckstein liegt bei maximal 30 g. In Ausnahmefällen kann es vorkommen, dass Pferde übermässig Salz aufnehmen. Solang den Pferden genügend Wasser zur Verfügung steht, wird das überschüssige Salz einfach via Urin ausgeschieden. In hohem Masse kann eine Überversorgung zu Durchfall führen. Eine Unterversorgung mit Salz ist deutlich problematischer. Ein Mangel kann zu reduziertem Appetit, Gewichtsverlust, Leistungsschwäche sowie dickerem Kot führen. Weiter können trockenere Haut, Lecksucht sowie das Fressen von Erde beobachtet werden.