Automatisierung, Smart Farming und künstliche Intelligenz (KI) sollen den Landwirten bei seiner täglichen Arbeit entlasten, Arbeitszeit einsparen, die Arbeitsbelastung reduzieren und Freiräume schaffen.

Sensoren, Roboter und andere digitale Hilfsmittel halten vermehrt Einzug in die Schweizer Landwirtschaft. Melkroboter, Futteranschieberoboter und Entmistungsroboter entwickeln sich als Standard bei mehr als 80 % der Neu- und Umbauten in der Tierhaltung. Die Robotersysteme haben den Vorteil, dass sie Tätigkeiten, die sich oft wiederholen, sehr exakt und zuverlässig im Tagesverlauf erledigen. Der Melkroboter, mit mehr als 1800 installierten Systemen in der Schweiz, ist hierfür ein gutes Beispiel. Der Landwirt erhält dadurch Freiräume, um sich verstärkt auf die Betriebsführung und das Herdenmanagement zu konzentrieren. Bei guter Planung steht auch mehr Zeit für die Familie zur Verfügung.

Den Überblick zu behalten ist schwierig

Moderne Gesundheitsmonitoringsysteme generieren unzählige Daten und stellen sehr viele Informationen zur Verfügung. Für den Landwirt wird es schwierig, hier den Überblick zu behalten und die «richtigen» Informationen herauszufiltern. Als eine Lösungsmöglichkeit bietet sich hier KI. Das Grundprinzip dabei ist, dass menschliche Intelligenz damit nachgeahmt werden soll, um Aufgaben für uns zu übernehmen. Dies bedeutet, mit KI können Daten erfasst werden, die KI kann schlussfolgern, Handlungen auslösen und sich letztlich auch an veränderte Bedingungen anpassen. Mithilfe der KI und grossen Datenmengen kann mittlerweile sehr frühzeitig und recht sicher festgestellt werden, ob eine Kuh Anzeichen von Lahmheit hat, obwohl sie noch gar nicht hinkt. Das Herdenmanagementsystem kann automatisch die Handlung auslösen, dass die Kuh nach dem Melken separiert wird und dort direkt die Klauenbehandlung vorgenommen werden kann.

Bei der KI unterscheidet man zwei grundlegende Formen: Bei der ersten Form spricht man vom maschinellen Lernen. Dabei werden statistische Methoden verwendet, um aus Erfahrungen zu lernen. Die Leistung der KI verbessert sich hier im Laufe der Zeit mit immer mehr Daten. Die Klassifikation muss aber immer noch vom Menschen übernommen werden. Die zweite Form beinhaltet das sogenannte Deep Learning (DL). Dabei erkennt die KI eigenständig Muster, die es erlauben, dass sich der Algorithmus eigenständig und ohne menschliche Hilfe weiterentwickelt.

Diese Lernform entspricht dem menschlichen Verhalten bereits stark. Es handelt sich aber immer lediglich um eine Nachbildung des menschlichen Verhaltens. KI hat keine Gefühle wie Liebe, Hass, Angst oder Freude. Dies ist das wesentliche Unterscheidungsmerkmal zur menschlichen Intelligenz.