Mit dem Frühling begann (oder beginnt noch) die Weidesaison. Zum problemlosen Weiden gehört ein gut funktionierender Zaun. Wer seine Tiere nicht korrekt einzäunt, gerät früher oder später mit dem Gesetz in Konflikt. Gemäss Art. 56 OR haftet jeder Tierhalter für die Schäden seiner Tiere, wenn man nicht nachweisen kann, dass man nach den «Umständen gebotener Sorgfalt» seine Tiere verwahrt oder beaufsichtigt hat.

Haftung des Tierhalters 

Der Tierhalter haftet auch für die Schäden seiner Tiere, wenn Personen in die Weide eindringen oder wenn ein Tier einen Wanderer oder eine Wanderin angreift. Die Haftung des Tierhalters ist sehr eng gefasst. Gemäss Bundesgericht muss der Tierhalter «sämtliche objektiv notwendigen und durch die Umstände gebotenen Massnahmen» treffen, damit seine Tiere keinen Schaden anrichten.

Allerdings besagt der Absatz 2 des Artikels 56 auch, dass der Tierhalter oder die Tier-halterin nicht haftet, wenn das Tier gereizt worden ist. Leider kann der Tierhalter solche Risiken nicht umgehen, indem er das Betreten seiner Weide verbietet, weil im Art. 699 ZGB das Betreten von Wald und Weiden durch jedermann gestattet ist.

Zaun mit wenig Knoten

Um das Ausbrechen der eigenen Tiere oder das Einbrechen anderer Tiere zu verhindern, muss der Zaun korrekt aufgebaut werden und das Elektrozaungerät muss seiner Leistung entsprechend eingerichtet sein. Damit ein Elektrozaun auch auf lange Distanzen eine gute Leistung bringt, sollte der Zaun möglichst wenig Knoten aufweisen. Beim Zäunen kommt es immer wieder vor, dass ein Draht oder ein Zaunband getrennt werden muss. Wenn dann der Draht oder die Litze wieder mit einer anderen Litze verbunden werden muss, werden meist nur einfache Knoten gemacht und zu wenig auf eine optimale Verbindung der stromführenden Drähte geachtet. Eine optimale Leitfähigkeit von Litzenverbindungen wird nur gewährleistet, wenn die Litzen mit Litzenhülsen oder verschraubten Litzenverbindern verbunden werden.

Gute Erdung ist entscheidend

Auch das Elektrogerät funktioniert nicht automatisch gut. In vielen Fällen wird die Erdung vernachlässigt. Je besser ein Gerät geerdet ist, desto stärker wird der ab-gegebene Stromimpuls des Viehhüters. Wenn die Qualität der Erdung überprüft werden soll, wird folgendes Vorgehen empfohlen. Als Erstes wird der Elektrozaun mit einem Eisenpfahl kurzgeschlossen. Die Leistung am Zaun sollte durch diesen Eingriff unter 1000 Volt sinken. Im nächsten Schritt wird der Strom an der Erdung gemessen. Hier sollte der Strom nicht über 300 Volt steigen. Wenn die Erdung verbessert werden muss, können mehr Erdungsstäbe eingeschlagen werden.