Montbretien, auch Crocosmien genannt, stammen ursprünglich aus Südafrika und sind ausdauernde Knollenpflanzen. Die trichterförmigen Blüten sitzen zweireihig auf langen und überhängenden Rispen, die sich tänzerisch im Wind wiegen. Im Vorsommer sehen bereits die im Fischgratmuster aufgereihten Knospen ansprechend aus, wie später die tiefbraunen Samenstände auch. Für Sträusse eignet sich diese Blume deshalb bestens.

Crocosmien mögen es sonnig bis halbschattig und bevorzugen eher feuchte, nährstoffreiche und gut durchlässige Böden. Und was sie begehrenswert macht: Schnecken lassen sie links liegen. Die Knollen, die ähnlich wie jene der Gladiolen sind, werden im Frühling gepflanzt. Sie einige Stunden in handwarmes Wasser einlegen, um sie danach zu pflanzen, am besten auf ein Sand- oder Feinkiesbett, das die Durchlässigkeit erhöht und in einer Tiefe von 10 bis 20 cm, um die Winterhärte zu verbessern.

Da ist Teufels Werk im Spiel

Der Teufel hatte wohl die Hand im Spiel bei der bekanntesten und auch bewährtesten Sorte. ‹Lucifer› ist robust. Ihr Anbau ist ebenfalls in raueren Lagen mit Winterschutz möglich. – Sie ist also nicht nur fürs Weinbergklima geeignet. ‹Lucifer› blüht in teuflischem Feuerrot von Juni bis August und kann bis 120 cm hoch werden.

Die kleinwüchsige ‹Emily Mc Kenzie› besticht mit den grössten Blüten in leuchtendem Hellorange mit roten Innenflecken.

‹George Davidson› blüht reich und orangegelb, während die hochwüchsige  ‹Emberglow› über Monate feuerrot verglüht.

‹Limpopo› mit lachsrosa-orangefarbenen Blüten ist ein Dauerblüher, wird etwa 80 cm hoch und mag Winterschutz. Crocosmia ‹Solfatare› blüht leuchtendgelb mit bronzegrünen Blättern, doch die gelben Sorten gelten als weniger winterhart. So auch die niedrige, kompakte Sorte ‹Buttercup›, die erst im Spätsommer so richtig aufblüht. Deshalb diese sensibleren Sorten eventuell gleich im Kübel kultivieren und frostfrei überwintern.

Orange mit Kontrast bringt fackeln und glimmen

Im Sommer und Spätsommer darf es im Garten ruhig in leuchtenden Rottönen und frischem Orange, Bordeauxrot und Violett fackeln und glimmen. Zu den eleganten Feuerschweifen der Crocosmien passen Kontraststauden mit horizontalen Doldenblüten und filigranem Laub, Kugelblüten, aufrechte Kerzen oder zierliche Blüten, die sich hineinweben.

Reichblühende Paeonienblütige oder Pompon-Dahlien in passendem Rotorange eignen sich ebenso, wie die Sonnenbraut, zum Beispiel die beliebte ‹Moerheim Beauty›, Fackellilien, wie die Kniphofia ‹Alcazar›, sowie auch Taglilien in Rotorange. Für leuchtendes Orange sorgen ebenfalls die Knollige Seidenpflanze Asclepias tuberosa oder die Wolfsmilch Euphorbia griffithii. Orangefarbene Schafgarben betonen die Horizontale. Das argentinische Eisenkraut Verbena bonariensis webt sich hinein. Die Blaurauten Perovskia atriplicifolia ergänzen mit einem blauen Kontrastton.

In Lücken setzt man einjährige Pflanzen wie Tithonien, hohe Zinnien und dunkelrote Löwenmäulchen. Magentafarbener Zierfenchel ‹Atropurpureum› setzt einen Akzent zu den schwertförmigen Blättern der Crocosmien. Gräser in Rottönen ergänzen den Farbenrausch, wie das Blutgras Imperata cylindrica ‹Red Baron›, Pennisetum  ‹Rotstrahlbusch› oder auch Chinaschilf.

Beim Bepflanzen ist auf die Wuchshöhe dieser Stauden zu achten. Im Hintergrund wirken dunkellaubige Gehölze wie der Perückenstrauch ‹Royal Purple› und magentarote Berberitzen.

Ein hübscher Hauch von Vergänglichkeit

Nach dem Verblühen bereichern die Montbretien das Staudenbeet mit ihren Samenständen in dunklem Braun. Auch das Laub vergilbt allmählich. Dieses, wie auch die Samenstände, sollte man nicht zurückschneiden. So legt sich im Hersst allmählich ein Hauch der Vergänglichkeit in Brauntönen über das Beet, wenn man die Stauden stehen lässt. Also unbedingt Geduld üben und keinen Rückschnittwahn entfalten.

Montbretien sind nicht überall winterhart, auch wenn sie manche Winter im Freien überstehen. Doch mit der Klimaerwärmung wird dies zunehmend weniger eine Gefahr sein.

In kühlen Lagen ist es ratsam, die Knollen mit einem Erdballen auszugraben, einige Tage abzutrocknen und bis zum Frühling kühl und trocken einzulagern wie Dahlien. Meistens genügt es jedoch, wenn man die Pflanzen in den ersten Jahren mit Tannenreisig und Laub abdeckt oder wenn das Laub von Taglilien und Gräsern im Winter Schutz bieten und sich über sie legen.