Für jeden Standort und jede Verwendung gibt es entsprechende Pflanzen, auch für Garten-Hecken. Je nach Wuchsart der Gehölze eignet sich die eine Art besser, während eine andere sich sträubt, gerade wenn man zur Schere greift. Auf Kuhweiden sieht man bisweilen, welche einheimischen Gehölze sich eignen, denn der Verbiss zeigt, ob ein Gehölz rasch regeneriert und wieder austreibt. Man kann sich dies zum Vorbild nehmen. Die einheimischen Fichten, Buchen oder der Feldahorn gehören dazu.

Mitunter trifft man im Siedlungsbereich auf erstaunliche Heckenkörper. Zedern gehören mitnichten zu den gebräuchlichen Schnitthecken und trotzdem gilt es, sie zu entdecken. Im städtischen Raum findet man aparte Gestaltungen mit unterschiedlichen Heckenarten, die hintereinander aufgereiht sind und mit ihrem unterschiedlich farbigen Laub imponieren und zeitweilig auch mit ihren Blüten.

Mit Laubgehölzen wird es bunt

In Holland oder England entdeckt man eine Vielzahl an Hecken, teilweise auch bei uns: Abwehrende Hecken aus (rotlaubigen) Berberitzen halten unerwünschte Eindringlinge fern – Achtung aber wegen ihrer Anfälligkeit für Feuerbrand. Die lieblichere Variante wäre eine rotlaubige Buchenhecke mit Fagus sylvatica ‹Atropunicea› als Alternative, wenn es nicht die bewährte, gut schnittverträgliche und zudem einheimische Hagebuchenhecke sein soll. Eine goldgelbe Herbstfärbung erzielt man mit dem Feldahorn.

Auch Winterlinden eignen sich für Formhecken – sie haben einen umwerfendem Duft zur Blütezeit – oder Weissdorn. Auf diesen sollte man im Landwirtschaftsgebiet allerdings wegen des Feuerbrands verzichten. Orangeroten Fruchtschmuck zeichnet den immergrünen Feuerdorn Pyracantha aus.

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Orangeroten Fruchtschmuck zeichnet den immergrünen Feuerdorn Pyracantha aus.

Nadelgehölze als Hecke sind selten und schön

Nur ganz selten sieht man Lärchenhecken, obwohl sie mit ihrem flauschig, hellgrünen Nadelmantel sehr apart wirken, z. B. als ruhiger Hintergrund fürs Staudenbeet. Man verwendet meist nicht die einheimische Lärche Larix decidua, sondern die dichtere japanische Lärche Larix kaempferi. Lärchen verlieren ihre Nadeln im Herbst, bezaubern davor jedoch mit gelber Herbstfärbung.

Ebenfalls viel zu selten und bestens geeignet fürs Voralpengebiet sind geschnittene Hecken aus Fichten (Rottanne). Beeindruckend sind uralte, mächtige Fichtenhecken im ländlichen Raum bis hin zu kniehohen Beetumrandungen – alles ist möglich bei dieser einheimischen Art. Ein regelmässiger Schnitt ist jedoch unabdingbar, soll sie bei einem starken Rückschnitt nicht verkahlen. Eibenhecken wirken dunkel und majestätisch, sie lassen sich sehr gut unter Schnitt halten, wie man in Schlossgärten beobachten kann.

Eine Staudenhecke ist eine kreative Lösung

An der Zürcher Hochschule für Angewandte Wissenschaften (ZHAW) in Wädenswil ZH wurden Staudenhecken entwickelt und sind dort im Schaugarten zu sehen. Staudenhecken bieten sich als kreative Lösung und als Sichtschutz für den Sommer an. Da die Hecke im Frühjahr bodeneben abgeschnitten wird, verlangt der Gesetzgeber keine Grenzabstände. Mit rund 80 cm Breite benötigen sie wenig Platz. Die verwendeten Arten werden bis zwei Meter hoch. Im Winter beeindrucken sie mit ihren Samenständen. Erst im Frühling schneidet man sie dann wieder bodeneben zurück.