Eine fruchttragende Hecke ergänzt unsere Selbstversorgung perfekt. Die wenigsten Früchte jedoch sind roh genossen wirklich schmackhaft. Es braucht das nötige Wissen zur Verarbeitung. Beim Schwarzdorn z. B. braucht es einen Frost, damit er verwertbar wird. Man man kann ihn jedoch auch in den Tiefkühler geben.

Man muss sich auskennen

Ein Entsafter spart Arbeit, denn oft ist es mühsam, das Fruchtfleisch von Samen und Kernen zu befreien, sei es bei Hagebutten, Kornelkirschen oder anderen Wildfrüchten.

Wer Wildfrüchte und Wildpflanzen ernten will, der braucht die nötigen Pflanzenkenntnisse. Wie schnell hat man aus Unkenntnis die Fichtenspitzchen mit der hochgiftigen Eibe verwechselt. Achtung: Bei diversen Früchten ist ausserdem nur das Fruchtfleisch essbar, die Samen hingegen sind nicht geniessbar. Andere wiederum sind zwar geniessbar, aber nicht wirklich gut. Doch es gibt genügend Arten, die unseren Speisezettel bereichern und zu schmackhaften Lebensmitteln verarbeitet werden können.

 

Essbar, ungeniessbar oder giftig?

Welche Wildfrüchte von meiner Hecke sind essbar, ungeniessbar oder sogar giftig?

Essbar: Berberitze, Felsenbirne, Hagebutte von Rosen (die Verarbeitung des Fruchtfleischs ist aufwendig), Haselnuss, Holzapfel und Zieräpfel, Roter Holunder (nur gekocht und nur Fruchtsaft verwenden, da Kerne giftig), Schwarzer Holunder (Früchte nur gekocht – nicht verwechseln mit Zwergholunder), Kornelkirsche (Tierlibaum), Mispel (nicht verwechseln mit Mistel), Sanddorn, Schwarzdorn auch Schlehe (nach erstem Frost), Traubenkirsche (Kerne sind nicht essbar), Vogelbeere, Wacholder, Weissdorn.

Ungeniessbar: Roter Hartriegel, Hainbuche, Mistel.

Achtung giftig: Buchs, Efeu, Faulbaum, Rote Heckenkirsche, Kreuzdorn, Liguster, Pfaffenhütchen, Wolliger und Gemeiner Schneeball, Seidelbast, Stechpalme. 

 

Verarbeitung zu Köstlichem

Wildfrüchte enthalten oft wertvolle Inhaltsstoffe: von Vitamin C zu sekundären Pflanzeninhaltsstoffen wie Anthocyan (dunkle Pflanzenfarbstoffe). Holunder gehört zu den bekannten und oft verwendeten Wildobstarten. Bei ihm werden nebst den Früchten auch die Blüten genutzt. Die säuerlichen Kornelkirschen verdienen es, vermehrt Eingang in die Küche zu finden, ob als Olivenersatz, Saft oder Konfitüre. Hagebutten von (Wild-)Rosen oder die Blüten der Damaszenerrose sind köstlich.

Neben einheimischen Sträuchern gibt es auch essbare Früchte von Ziergehölzen, beispielsweise von Kartoffelrosen, japanischer Zierquitte oder Aronien. Und nicht nur die Früchte sind essbar, oft auch junge Blätter. Insbesondere aus Osteuropa stammen auch Sorten von Wildobst mit grösseren Früchten, vor allem bei Kornelkirsche und Vogelbeere.