Spätestens bis Ende März, Anfang April ist Zeit für einen Rückschnitt der Stauden, bevor ein Neuaustrieb erfolgt. Die Stängel dabei zerkleinern und liegen lassen oder kompostieren. Unbedingt auch Kleingehölze wie Lavendel auf einen Drittel reduzieren. Die Pflanzen bleiben so kompakt. Gleichzeitig jätet man die Staudenbeete gründlich durch und nutzt die Gelegenheit, seinen Lieblingen, wo nötig, punktuell Dünger zu geben. Für solche Arbeiten muss man nicht unbedingt stehen: Ein kleiner Schemel bringt uns näher zum Tatort und macht die Arbeit bequem, gerade wenn man älter ist.

Teilen zur Verjüngung

Der Pflegedurchgang im Frühling ist die Gelegenheit, Stauden herauszunehmen und zu teilen. Nötig ist dies bei Stauden, die sich ausbreiten, beispielsweise staudige Sonnenblumen und Herbstastern. Überalterte Stauden wiederum schätzen es, wenn sie geteilt und neu gepflanzt werden. Eine Verjüngungskur regt Wachstum und Blühwilligkeit an und erhöht die Langlebigkeit. Gleichzeitig kann man Freundinnen mit einer seiner Stauden beglücken. Dies ist eine jahrhundertealte Tradition unter Bäuerinnen. In Lücken pflanzt man neu erworbene Stauden.

  • Bartiris teilt man erst nach der Blüte, nimmt Rhizome ohne Blütenstängel, schneidet die Blätter auf Handbreite zurück und pflanzt sie ebenerdig am neuen Ort ein.
  • Pfingstrosen werden nicht geteilt, sie möchten möglichst lange an Ort und Stelle wurzeln.
  • Aber Echinaceen, Brennende Liebe, Indianernessel oder Phlox, Glockenblumen und Eisenhut möchten gelegentlich eine Teilung und allenfalls einen Standortwechsel.

Wenig Dünger, nicht hacken

Unsere Gartenböden sind meist reichhaltig mit Nährstoffen, insbesondere mit Phosphor und Kali, versorgt. Gerade Wildstauden und mediterrane Stauden und Kräuter von kargen Standorten benötigen kaum Dünger, sie verlieren sonst ihre Standfestigkeit. Möglich sind punktuelle Düngergaben. Rosen mögen dies und einige Prachtstauden, beispielsweise Rittersporn, Eisenhut und Phlox. Kompost oder auch ein biologischer Dünger eignen sich dafür besonders. Bei Gräsern hingegen verzichten wir auf Düngergaben.

Beim Gemüse gilt: Hacken spart zweimal giessen! Und Bodenbearbeitung lockert und eliminiert annuelle Unkräuter. Auf die mehrjährigen Staudenbeete kann man diese Grundsätze der Bodenbearbeitung nicht anwenden. Je weniger wir den Boden hacken, desto weniger kommen Samen aus tieferen Schichten zum Keimen. Beim Pflegedurchgang im Frühling schabt man allfällige Unkräuter oberflächlich ab. Wurzelunkräuter oder solche mit Ablegern (Löwenzahn, Disteln, Quecke, Giersch oder kriechender Hahnenfuss) sticht man sorgfältig aus und zieht die Wurzeln heraus. Diese dann übrigens nicht auf Kompost geben.

Auf einem gemulchten Boden keimen weniger Unkräuter. Doch womit mulchen? Rindenmulch hemmt das Wachstum und ist nicht geeignet. Rasenschnittgut vor dem Mulchen unbedingt trocknen, sonst lockt man Schnecken ins Staudenbeet. Zur Verfügung stehen auch käufliche Produkte aus Häcksel von Chinaschilf oder allenfalls kann mit einer Kiesschicht gemulcht werden.

Blütezeit verlängern

Mit einem Schnitt vor der Blütezeit verlängert oder verzögert man diese und erhöht die Standfestigkeit der Pflanzen. Man kann dies jedoch nur bei ausgewählten Stauden machen. Bestens geeignet sind Herbstastern, Helenium oder Phlox. Anfang Juni werden diese Pflanzen um rund einen Drittel zurückgeschnitten. Sie verzweigen sich danach, sehen jedoch einige Zeit weniger schön aus. Bei Astern kann man auch bloss einen Teil zurückschneiden, beispielsweise die äusseren Triebe. Manche Stauden, welche bis Ende Juni blühen, vertragen einen Rückschnitt nach der Blüte; man ermöglicht so eine (dezentere) Nachblüte. Zum erneuten Austrieb braucht es jedoch die nötige Feuchtigkeit. Geeignet für einen solchen Remontierschnitt sind beispielsweise:

  • Schafgarben
  • Rittersporn*
  • Kugeldisteln
  • verschiedene Geraniumarten
  • Brennende Liebe
  • Katzenminzen 
  • Steppensalbei* 
  • Margeriten

(*bodeneben bis je nach Art eine Handbreite hoch)

Frauenmantel treibt nach dem radikalen Rückschnitt wieder mit gesundem Laub aus, meist ohne zu blühen. Ein Rückschnitt verhindert das ungehemmte Versamen, sinnvoll gerade bei Spornblume und Akelei oder bei Staudensorten, die sortenrein bleiben sollten. Gräser schneidet man meist nicht zurück, ausser bei sich stark versamenden Arten. Bei Taglilien werden die verblühten Triebe entfernt, ebenso bei Bartiris und weiteren Arten.