Böden, die gute Leistungen erbringen sollen, müssen ausreichend mit Kalk versorgt sein. Speziell die Bodenfruchtbarkeit auf Ackerböden wird vom Kalkgehalt bestimmt. 

Landor-Berater René Hartmann ermuntert dazu, die von Gesetzes wegen nötigen Bodenproben auch zu nutzen.DüngungZum Glück braucht es für kräftige Kulturen nicht nur NPKMontag, 3. Juli 2023 Nach der Getreideernte ist der beste Zeitpunkt, um eine Kalkung auf die Stoppeln in Angriff zu nehmen. Optimal mit Kalk versorgte Böden weisen einen pH-Wert von 6,5 bis 7,2 auf. Kalk verbessert nicht nur die Effizienz und Verfügbarkeit der übrigen Nährstoffe, er verbessert auch die Stabilität der Bodenkrümel durch die Bildung von stabilen Ton-Humus-Komplexen. Solche Böden neigen weniger zum Verschlämmen und die Wasser- und Luftzufuhr ist verbessert. Abtrocknung und Erwärmung erfolgen rascher, die biologische Aktivität ist erhöht, sie sind ­tragfähiger und leichter zu be­arbeiten.

Boden-pH entscheidet über die Kalkung

Bei der Kalkung wird zwischen einer Aufkalkung und einer Erhaltungskalkung unterschieden. Auf Parzellen mit einem pH-Wert unter 5,9 ist eine gezielte Aufkalkung mit höheren Kalkmengen das Ziel. Bei pH-Werten zwischen 5,9 und 7,2 reicht eine Erhaltungskalkung aus, welche die jährlichen Kalkverluste von 200 bis 450 kg Kalk/ha (angegeben als Kalziumoxid CaO) kompensiert. Bei optimalem pH-Wert bewegen sich die Erhaltungsgaben zwischen 1000 und 2500 kg/ha CaO in einer fünfjährigen Fruchtfolge. 

Zu beachten ist, dass der Gehalt an wirksamen CaO bei den verschiedenen Kalkdüngern sehr unterschiedlich ist. Dies gilt ebenfalls für die Wirkungsgeschwindigkeit. Während Produkte aus gemahlenem Kalkgestein eine langsame Wirkung aufweisen, sind Branntkalk und Löschkalk schnell wirksame Kalkformen. Gekalkt wird idealerweise vor Kulturen, die hohe Anforderungen an den pH stellen. Zur jetzigen Zeit bietet es sich an, z. B. vor Wintergerste, Raps oder Luzerne eine Kalkgabe einzuplanen, ebenfalls haben Zuckerrüben einen hohen Anspruch an den pH- Wert, der um pH 7 liegen sollte.

Problempflanzen nach der Ernte sanieren

Der ideale Zeitpunkt zur Sanierung von Problempflanzen ist nach der Ernte. Die Problemunkräuter müssen im aktiven Wachstum sein und für eine gute Aufnahme der Wirkstoffe über genügend Blattmasse aufweisen. Quecken sollten 20–25 cm gross sein und mindestens drei frisch gebildete Blätter haben. Ackerkratzdisteln sollten 25–30 cm und Winden 30–40 cm gross sein. Abhängig nach Produkt und Wirkstoffgehalt der glyphosathaltigen Mittel bewegt sich die Aufwandmenge zwischen 3–8 l/ha. Auch Mischungen mit Dicamba-haltigen Mitteln sind möglich. 

Wichtig: Bei Dicamba müssen die Nachbaueinschränkungen beachtet werden (5 Wochen Wartefrist vor Raps oder Gründüngung/Zwischenfutter). Das Zumischen von Ammoniumsulfat (5 kg/ha) oder spezifischer Mittel wie Checkpoint, die den Härtegrad des Wassers herabsetzen, steigern die Wirkung beträchtlich. Höchstens mit 200 l Wasser pro Hektar arbeiten. Mit der Bodenbearbeitung sollte erst nach Vergilben der Pflanzen begonnen werden. 

«Verzicht auf Herbizide» und «Schonende Bodenbearbeitung»

Wer «Verzicht auf Herbizide» geltend macht, muss beachten, dass dieser bereits ab der Ernte der Vorkultur gilt (bis zur Ernte Hauptkultur). Zudem muss die Massnahme gesamtbetrieblich auf allen Flächen einer Kultur angewendet werden (nicht parzellenspezifisch). Eine chemische Unkrautregulierung auf Stoppelfeldern ist hier also nicht mehr zulässig. Als Ausnahme ist die Einzelstockbekämpfung zulässig. 

Wer «Schonende Bodenbearbeitung» geltend macht, darf u. a. maximal 1500 g/ha Wirkstoff Glyphosat einsetzen. Weitere ­Infos dazu findet man bei der Agridea

Cercospora in Zuckerrüben

Erste Cercospora-Flecken sind in vielen Anbaugebieten zu finden. Einzelne Behandlungen wurden bereits voreilig vorgenommen. Dort, wo die typischen Cercospora-Blattflecken entdeckt werden, ist eine Behandlung nach Erreichen der Schadschwelle (ein bis zwei befallenen Pflanzen pro Are oder bei einem grösseren Befallsherd im Bestand) angebracht – am besten bei noch leichtem Tau am Morgen. 

AboAktuelles aus dem ZuckerrübenbauErste Cercospora-Blattflecken entdecktDonnerstag, 13. Juli 2023

Kupferpräparate sollten in Mischung mit Triazolen ausgebracht und aufgrund ihrer Kontaktwirkung nicht direkt vor mengenmässig grossen Regenfällen eingesetzt werden. Nach der ersten Behandlung die Parzellen nach spätestens drei Wochen wieder kontrollieren. Bei Cercospora-toleranten Sorten kann eine zweite Behandlung auf 4–5 Wochen ausgedehnt werden. Wild- und Schosserrüben sind auszureissen, damit diese in den Folgejahren nicht zu Problemen führen