Die Zuckerrüben haben die Reihen vielerorts geschlossen. Dennoch waren nicht alle Bestände am längsten Tag geschlossen. Dort, wo die Bestände am 21. Juni geschlossen waren, darf mit durchschnittlichen Erträgen gerechnet werden. 

Falls der Reihenschluss der eigenen Parzelle früher stattfand, kann pro Woche Vorsprung mit einem Mehrertrag von 3,5 Tonnen gerechnet werden. 

70 Tonnen je Hektar

Geschätzt werden in diesem Jahr Durchschnittserträge um die 70 Tonnen je Hektar. In später gesäten oder schwachwüchsigen Feldern muss bis Reihenschluss je Woche Verspätung mit einer Ertragseinbusse von 5 Prozent gerechnet werden. Falls der Reihenschluss erst in der ersten Julidekade eintrifft, wären vom Durchschnittsertrag 15 Prozent abzuziehen. 

Blattdüngung vornehmen

Wer den Reihenschluss erreicht hat, kann eine Blattdüngung mit Bor durchführen. Dies empfiehlt sich vor allem an Standorten, wo die Zuckerrüben rasch den Kontakt zum Wasser verlieren. Bei Wassermangel kann Bor nicht mehr aufgenommen und ebenfalls nicht in der Pflanze umgelagert werden. Dadurch sind die jungen Blätter nicht mehr ausreichend versorgt, und es kann zu den typischen Symptomen ­kommen. 

Die jüngsten Blätter (Herz­blätter) färben sich braun bis schwarz und sterben ab. Die Blattstiele reissen ein und verkorken. In einem späteren Stadium stirbt der Vegetationskegel ab, und die Zuckerrüben beginnen zu faulen.

Bisher keine Cercospora-Blattflecken

Bis anhin wurden noch keine Cercospora-Blattflecken gefunden. Das Wetter in den vergangenen Tagen und Wochen war zu trocken und somit nicht Infektionswetter. Fungizidbehandlungen dürfen jedoch erst erfolgen, sobald Infektionen mit Blatt­flecken sichtbar werden. 

Die Bekämpfungsschwelle liegt ab Ende Juni bei ein bis zwei Pflanzen mit Befall je Are. Auf der App Betaswiss werden die ersten Funde jeweils auf einer virtuellen Landkarte angezeigt. 

Erste Bakterienflecken sichtbar

Teilweise werden erste Pseudomonas-Bakterien-Flecken sichtbar. Diese treten nach Hagel oder starkem Gewitterregen auf. Solche unförmigen schwarzen Flecken sind harmlos und können nicht bekämpft werden. 

Aufgrund der eingeschränkten Fungizidauswahl ist es wichtig, die erste Behandlung nicht zu früh zu machen. Alle Extenso-Zuckerrüben sollten mit einem kupferhaltigen Blattdünger geschützt werden.