Es ist ruhig. Das ist auf dem Hof Seealp in Altnau TG keine Selbstverständlichkeit. Denn der Landwirtschaftsbetrieb am Bodensee ist bei Gruppen und Individualreisenden beliebt. «Die Paralandwirtschaft ist mein Betriebszweig», erklärt Conny Berger. Ihr liegt das, denn sie hat früher im Dienstleistungsbereich gearbeitet. «Sonst würde ich mir wohl auswärts einen Job suchen.»

Als Quereinsteigern zur Bäuerin

DossierDossier«SRF bi de Lüt - Landfrauenküche» 2023Freitag, 10. November 2023Conny Berger ist mit zwei Schwestern im thurgauischen Ettenhausen aufgewachsen. Sie machte eine Lehre als medizinische Praxisassistentin. Später folgte eine Weiterbildung als Fitnessinstruktorin und sie arbeitete einige Zeit als Geschäftsführerin in einem Fitnesscenter. Den Begriff «Landwirtschaft» verband sie damals mit «viel Arbeit, nie Ferien». Doch dann lernte sie an einer temporären Schneebar, an der sie mitarbeitete, Roland Berger kennen.

«Roland ist ein bodenständiger Mann und eine ehrliche Seele. Zudem ist er mit Leib und Seele Landwirt», antwortet Conny Berger auf die Frage, was ihr trotz ihrer Vorbehalte an ihrem Mann gefallen hatte. «Mit ihm bin ich langsam in die Landwirtschaft hineingewachsen.» Um noch tieferen Einblick in die Branche zu bekommen, absolvierte die 36-Jährige vor drei Jahren die Bäuerinnenschule am Arenenberg. «Das Fach Betriebslehre fand ich spannend und die Fragen rund um die soziale Absicherung der Familie wichtig», erinnert sie sich. «Die Putz-Anleitungen weniger.»

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Steckbrief 
Name: Conny Berger
Alter: 36
Beruf: Medizinische Praxisassistentin, Fitnessinstruktorin, Bäuerin mit FA
Landwirtschaftliche Nutzfläche: 18 ha
Viehbestand und Betriebszweige: 20 Hereford Mutterkühe mit Kälbern, Ackerbau und Paralandwirtschaft. Im 2. Umstellungsjahr auf Bio.

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Das Paar ist seit neun Jahren verheiratet und Eltern von zwei Söhnen im Alter von acht und sechs Jahren. Im Jahr 2014 hat Roland Berger den Hof von seinen Eltern übernommen. «Schon die Schwiegereltern, die noch heute auf dem Hof mithelfen, hatten die Paralandwirtschaft aufgebaut», erzählt Conny Berger. «Das wollten wir weiterführen.» Doch Roland Berger wollte auch wieder Tiere auf dem Hof und entschied sich für Mutterkühe der Rasse Hereford. Zum Agrotourismus-Angebot gehören Schlaf- und Aufenthaltsräume für Gruppen, einige Gästezimmer sowie Stellplätze für Caravans.  Dazu kommen Hochzeiten, Geburtstage und Firmenevents.

Durch die BauernZeitung zu der Landfrauenküche

Und wie kam es dazu, dass Conny Berger bei der aktuellen Staffel der Landfrauenküche mitmacht? «Durch die BauernZeitung», antwortet die Bäuerin mit einem Lachen. Dort sei sie im letzten Sommer porträtiert worden. Eine Redaktorin von SRF habe den Artikel gesehen und sie kontaktiert. Sie habe die Sendung immer geschaut, erklärt sie weiter. «Aber ich stehe nicht so gern am Herd, ich esse lieber.» Denn Ehemann Roland ist ursprünglich gelernter Koch. «Doch dann sagte ich mir, dass ich es wohl hinkriegen werde, einmal für sechs Personen zu kochen.»

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Beschränkter Platz in der Familienküche

Das Menu hat sie gemeinsam mit ihrem Mann ausgesucht. «Wichtig war mir, dass ich möglichst viel vorbereiten konnte.» Vor allem, weil der Platz in der Familienküche beschränkt war. «Ich war etwas nervös, ob wir alle aneinander vorbei kämen, wenn das Filmteam auch noch da war.» Doch mit etwas Geduld habe alles geklappt.

Die TV-Aufnahmen und auch die Besuche bei den anderen Teilnehmerinnen der diesjährigen Staffel gefielen Conny Berger. «Ich lernte Frauen auf ganz anderen Betrieben und mit unterschiedlichen Leben kennen. Und auch der Zusammenhalt unserer Gruppe mag ich sehr.»

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Im Alltag sind Conny Berger die drei gemeinsamen Mahlzeiten mit ihrem Mann und den beiden Söhnen wichtig. Aufwändige Menus liegen ihr weniger. «Bei mir muss das Kochen schnell gehen», meint sie schmunzelnd, «maximal 30 Minuten.»

Im Vorstand der Thurgauer Landfrauen

Neben ihrer Arbeit ist Conny Berger im Vorstand der Thurgauer Landfrauen aktiv und dort für die Verbandsaktivitäten zuständig. Auch hier gefällt ihr der Zusammenhalt. «Alle helfen einander, wenn Not an der Frau ist. Und durch die vielen Einblicke in andere Leben bekommt man Inputs für das eigene.»

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Ihr Bild von der Landwirtschaft hat sich stark gewandelt, seit sie selbst auf einem Hof lebt und arbeitet. Die Bäuerin geniesst es, ihr eigener Chef zu sein und mit der Natur zu arbeiten. Viel Arbeit sei es aber vor allem im Sommer tatsächlich. «Ein zufriedenes Gleichgewicht zwischen Familie, Gästen und Betrieb zu finden, ist manchmal nicht einfach.» In der Sommerferienzeit legen sie und ihr Mann daher Wert darauf, einmal pro Woche etwas mit den Kindern zu unternehmen. Zudem gönnt sie sich in den frühen Morgenstunden gelegentlich einen Kaffee an ihrem Lieblingsplatz direkt am Seeufer.

«Meine liebste Jahreszeit ist aber der Herbst, wenn Saisonende», erzählt sie weiter. «Dann gönne ich mir ab und zu am frühen Morgen einen Kaffee an unserem Privatstand am See.» Sport ist für sie auch heute noch ein Ausgleich. Doch früher sei sie ehrgeiziger gewesen. «Heute sehe ich das gelassener und habe andere Prioritäten, zum Beispiel Zeit für die Kinder zu haben.»

5 Fragen 
Ihr Lieblingsessen als Kind? Lasagne
Das esse ich bis heute nicht: Rosenkohl, egal in welcher Variante.
Meine Küchenwunderwaffe: Die Geschirrspülmaschine
Meine Lieblingsarbeit in der Küche? Essen! Beim Kochen sind es schnell zubereitete Menus.
Diese Küchenarbeit finde ich öde: Das Putzen.

«SRF bi de Lüt – Landfrauenküche 2023»: Wir sind für Sie dabei
Ab Freitag, 10. November, bis zum Finale am 29. Dezember berichtet die BauernZeitung zur Landfrauenküche
- Über jede Kandidatin gibt es ein grosses Porträt
- Nach der Sendung finden Sie online alle Rezepte der Sendung
- Mitraten und Gewinnen: Machen Sie ab dem 10. November mit bei unserem grossen Wettbewerb

Die Sendung «SRF bi de Lüt – Landfrauenküche 2023» wird ab dem 10. November 2023 jeden Freitagabend (20.05 Uhr, SRF 1) ausgestrahlt

[IMG 7]Der grosse Wettbewerb zur «SRF bi de Lüt – Landfrauenküche» 2023

Jede Woche stellen wir Ihnen eine Quizfrage zu den Kandidatinnen und verlosen tolle Preise im Gesamtwert von über 14’000 Franken, darunter 8x einen Jahresvorrat Adelbodner Mineralwasser, 7x einen Akku-Staubsauger von Kärcher und Vieles mehr.
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