VideoDie schönsten in BernAslan Hanova wird Miss BEA 2023Freitag, 5. Mai 2023 Wer kennt sie nicht, die Miss BEA von 2023: Die wunderschöne Swiss-Fleckvieh-Kuh Schwarzbach Aslan Hanova von Florian Matter aus Rubigen BE. 2023 war sowieso das Jahr von Hanova. Neben dem Miss-BEA-Titel holte die Schönheit auch den Champion-Titel an der SF-Ausstellung in Bulle FR sowie den Siegertitel an der Swiss-Fleckvieh-Ausstellung in Thun BE. Ende Oktober hat Hanova nun zum dritten Mal abgekalbt und diese Kalbung hätte die Ausstellungskuh fast nicht überlebt. «Ja, Glück und Pech liegen nahe beieinander», sagt Vater Urs Matter nachdenklich. Denn ihre Hanova hatte einen Überwurf, gebar ein totes Kalb und eine Woche lang war ihr Schützling überhaupt nicht zwäg.

«Hanova ist wie immer gut in die Galtzeit gestartet», erzählt der Landwirt die Geschichte. Die zweite Laktation schloss die Aslan-Tochter mit 8300 kg ab und man freute sich auf das Swat-Kalb, das Hanova in ihrem Bauch trug, und erst noch gesext.

Nichts dem Zufall überlassen

«Am Abend des 22. Oktobers war es so weit und wir sahen, dass sie kalben wollte», so Urs Matter. Da die Kuh eigentlich seinem Sohn Florian gehört und er an diesem Tag frei hatte, überliess der Junior nichts dem Zufall: Sofort zügelte er am Abend eine Matratze in den Stall, damit er die Nacht bei seinem Schützling in der Nähe der Abkalbebox verbringen konnte. «Der Muttermund war am Abend noch nicht offen genug, und wir haben gedacht, es sei zu früh, wir müssten der Kuh mehr Zeit lassen», so der Landwirt.

Da bis zum nächsten Morgen nichts passierte, wurde der Tierarzt oder besser gesagt die Tierärztin beigezogen. Die Diagnose: Überwurf und ein Kalb, das erst noch rückwärts im Mutterleib lag. Nun musste alles schnell gehen: Als Erstes hiess es, den Überwurf zu lösen, oder besser gesagt, Hanova zu Boden zu bringen. Der Bauch von Hanova wurde mit einem Brett fixiert, die Kuh hin- und herbewegt. «Das erste Mal klappte es noch nicht und wir sahen uns gezwungen, die Kuh noch einmal zu Boden bringen, damit wir das ganze Prozedere wiederholen konnten», so der Landwirt. Endlich war der Überwurf gelöst, es konnte vorwärtsgehen. «Da das Kalb rückwärts lag, versuchten wir es so schnell wie möglich zu holen», so Urs Matter. Obwohl die Geburt sehr schnell ging und das Kalb nicht zu schwer war, konnte nur noch ein totes, schönes Swat-Kuhkalb geborgen werden.

Es wäre ein schönes Kuhkalb gewesen

«Das tut schon weh, wenn man ein totes Kalb im Stroh liegen sieht», erklärt Matter das Geschehene. Doch die ganze Geburt ging einfach viel zu lange. Ein schönes Kuhkalb mit weissem Kopf wäre es gewesen, und erst noch das erste Kuhkalb von einem Swiss-Fleckvieh-Stier von ihrer Traumkuh. «In solchen Minuten darf man nicht hadern, sondern muss vorwärtsschauen, damit man wenigstens das Muttertier retten kann», ist der Landwirt überzeugt. Da ihre Hanova zum Glück eine starke, robuste SF-Kuh ist, konnte sie die schwere Geburt mit der Zeit wegstecken. «Eine Woche lang war sie nicht gut zwäg, aber jetzt frisst sie wieder wie in alten Zeiten», freut sich der Besitzer. Sicher musste sie sich vom Überwurf und vom zweimaligen Zu-Boden-Bringen erst wieder richtig erholen.

«Klar hätten wir gerne ein schönes Kuhkalb von ihr gehabt, doch die ganze Familie ist überglücklich, dass wir Hanova weiterhin gesund im Stall haben dürfen», so der Betriebsleiter. Trotzdem haben Matters schon Hanova-Genetik in ihrem Stall, dank ihrem Sohn, dem gut einjährigen Stier Schwarzbach Madison Hannover. Die genomischen Zahlen sind vielversprechend und so haben Matters Hannover im Natursprung eingesetzt. «Wir haben schon trächtige Kühe», freut sich der Züchter. Und in den nächsten Tagen wird Hannover weiterziehen; er wird auf den bekannten SF-Betrieb von Simon Eichenberger, Arni BE, ausgemietet. Die Geschichte von Hanova ist also nicht gestorben, sondern wird weitergehen ins nächste Kapitel.