Dora ist eine jungscheinige Kuh. Die Grauvieh-­Mutterkuh aus dem Stall von Andreas und Regine Bösiger im bernischen Wanzwil hat aber schon einige Jahre auf dem Buckel. Und damit tritt sie in die Fusstapfen ihrer Mutter, die 17 Jahre alt geworden ist, wie der Biolandwirt erzählt. Bösiger hat sie seinerzeit, nach der Umstellung von Milchproduktion auf Mutterkuhhaltung, aus Österreich importiert. Dora war ihr erstes Kalb. «Wir haben uns aufgrund der Stallmasse für das Grauvieh entschieden, so mussten wir nur wenige Anpassungen am Laufstall tätigen», erinnert sich Bösiger. Heute ist Dora 16 Jahre alt. Neben ihr auf dem Bild steht ihr 15. Kalb.

«Sie ist eine unkomplizierte und extrem gesunde Kuh», sagt der Biolandwirt. Die guten Eigenschaften, wie der freundliche Charakter, die robuste Gesundheit, die gute Fruchtbarkeit, aber auch das funktionelle Exterieur gibt sie an die Nachkommen weiter. So hat sie auch einen Sohn, der schon mehrere Jahre in der Zucht steht. Ihr Halbbruder Adler (gleiche Mutter) wurde züchterisch gar mit einer Goldmedaille ausgezeichnet. Was das Exterieur anbelangt sagt Bösiger, der auch Präsident beim Rassenclub Grauvieh Schweiz ist, dass er grossen Wert auf die Euteraufhängung legt. Das Euter dürfe auch bei alten Kühen nicht zu tief hängen, denn das würde das Trinken für die Kälber erschweren. Dora ist eine grosse Kuh. «Das ist auch der Grund, weshalb ich sie immer mal wieder mit einem rätischen Stier und nicht einem Tiroler geführt habe», sagt Bösiger. Er wolle schliesslich die Rasse nicht grösser machen, betont er.