Sie hamstern nicht Klopapier, sondern Maisballen. Die Gebrüder Bernhard und Dominik Schuster haben aus der Not eine Tugend gemacht. Weil es am Markt keinen speziellen Auflöser für Maissiloballen gibt, haben sie diesen selber gebaut. Darüber berichtet die österreichische Fachzeitschrift «Landwirt».

Was auf dem Markt war, passte nicht

Die beiden Brüder führen zusammen mit ihren Eltern einen Betrieb in St-Stefan-Afiesl, Oberösterreich. Sie halten 14 Milchkühe samt Nachzuchttieren. Pro Tag verbrauchen sie etwa 150 kg Maissilage für ihre Mischration. Am Anfang hätten sie die Siloballen noch von Hand in die ­Hofladerschaufel zerteilt. Das wurde ihnen aber bald zu umständlich. Denn normalerweise füttern sie am Abend, nach der Arbeit.

So haben sich die Landwirte auf die Suche gemacht nach einem Siloballenauflöser für Maisballen. «Die am Markt erhältlichen Geräte sind aber nur für Grassiloballen geeignet», sagt Bernhard Schuster im «Landwirt». Zum Glück arbeitet der Meisterbauer als Maschinenbauer im Hauptberuf.

Knabberer wir elektrisch angetrieben

Bei der Tüftlerei kam ein stationäres Gerät heraus mit einem zylinderförmigen Behälter. Abgeknabbert wird die Siloballe mit einem darunterliegenden Kratzboden. Letzterer wird elektrisch betrieben. Er schabt den Maisballen von unten ab und fördert das Futter in die Schaufel des Hofladers.

Der Name «Maishamster» leitet sich von diesem Kratzboden ab. Der stammt aus einem ausrangierten Steyr Hamster Ladewagen. Er wurde zuvor bereits stationär genutzt und hatte somit schon einen elektrischen Antrieb. Der Maishamster lässt sich über zwei Schalter zu beiden Seiten einschalten. Zuerst mussten die Landwirte den Ladewagen komplett ausschlachten. Nun ist er fast quadratisch (1,50 × 1,60 m). Der Maishamster steht auf Beinen, so passt die Hofladerschaufel darunter.

Nägel halten die Folie fest

Sobald die Balle im Hamster ist, werden die Wände mit Bordwandhaken und Spannratschen verschlossen. Dann kann eine Person am Seil ziehen. So schneidet innen ein Messer die Folie senkrecht. Die Wände aus Blech sorgen dafür, dass die Maisballe nicht komplett zerfällt. Eingeschraubte Nägel halten die Folie fest.

«Bisher vertreiben wir keine Maishamster, aber je nach Nachfrage wäre eine Produktion vielleicht möglich», antwortet Bernhard Schuster auf Anfrage der BauernZeitung.