Ende Juni wurde im französischen Département Savoie, weniger als 50 Kilometer von Genf entfernt, erstmals ein Ausbruch der Lumpy-Skin-Krankheit (LSD) bei Rindern bestätigt. Das haben der Kanton Genf und das Bundesamt für Lebensmittelsicherheit und Veterinärwesen (BLV) diese Woche offiziell mitgeteilt.
Die gute Nachricht vorweg: LSD ist nicht auf den Menschen übertragbar und der Konsum tierischer Produkte bleibt unbedenklich. Doch für Rindviehhalter ist der Fall dennoch alarmierend. Die Krankheit verursacht bei Rindern Fieber, Hautknoten, Euterentzündungen, Milchleistungsabfall und teils auch Aborte – wirtschaftlich also gravierende Folgen.
Übertragen wird das Virus vor allem durch stechende Insekten wie Mücken und Bremsen. Weil der betroffene französische Betrieb nahe an der Grenze liegt, hat Frankreich eine 20-km-Schutzzone und eine 50-km-Überwachungszone eingerichtet. Letztere schliesst den gesamten Kanton Genf (mit Ausnahme von Céligny) mit ein. Laut dem Kanton Genf gelten ab sofort:
- Strengere Tierarztkontrollen
- Bewegungseinschränkungen für Rinder
- Verbot von Tierausstellungen
- Dringender Aufruf zur Insektenbekämpfung
Diese Massnahmen gelten mindestens bis zum 29. Juli 2025, je nach Lageentwicklung informieren die Behörden. Die Schweiz ist laut BLV weiterhin offiziell LSD-frei. «Ein Impfstoff ist bei uns aktuell nicht zugelassen – das BLV prüft jedoch rasch die Zulassung und Beschaffung geeigneter Vakzine», heisst es dort. Ziel sei, den heimischen Rindviehbestand präventiv zu schützen und eine mögliche Ausbreitung rasch einzudämmen.
Alle Tierhalter in der Region – nicht nur in Genf – sollten laut BLV ihre Tiere jetzt besonders genau beobachten: Knoten in der Haut, Fieber, Leistungsverlust oder Veränderungen beim Euter sind Warnzeichen. Verdachtsfälle sind umgehend dem Bestandestierarzt zu melden.