AboDie Treiber des Haberbooms: Drinks, welche Milch (rechts im Bild) imitieren sollen. Als einzige hat bisher Emmi einen Haferdrink mit Schweizer Rohstoff im Angebot (Beleaf, 4. v. l.). (Bild akr)HaferHaferboom: Noch (k)ein Eldorado für die ProduzentenDienstag, 10. August 2021 Von 2017 bis 2021 stieg der Umsatz mit milchähnlichen Produkten wie z. B. Haferdrink oder Käseimitat aus Nüssen um knapp 80 Prozent auf 172 Millionen Franken. Ein beeindruckendes Wachstum, das das Bundesamt für Landwirtschaft (BLW) in seiner Marktanalyse verzeichnet. Allerdings bleibt dieses Segment mit 4,2 Prozent Marktanteil im Detailhandel nach wie vor eine Nische.

Pflanzliches für den Kaffee – v.a. Hafer

Am beliebtesten sind laut BLW die diversen Drinks, die statt Kuhmilch z. B. für Kaffee oder Müesli verwendet werden können. Damit erzielt man die höchsten Umsätze, was auch an den hohen Preisen liegt. Insbesondere Haferdrink ist auf Wachstumskurs, sowohl bei der Nachfrage als auch beim Preis. Mittlerweile verdrängt Hafer in flüssiger Form Getränke aus Mandeln, Reis oder Soja und erreicht einen Marktanteil von 45 Prozent innerhalb der Konsummilchimitate in der Schweiz.

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Junge, gutverdienende Konsument(innen)

Was die Käuferschaft angeht, so sei die Nachfrage nach Haferdrink und Co. besonders gross in Haushalten, die von relativ jungen Personen geführt werden. Je mehr Kinder dazu gehören, desto geringer ist der Konsum. Umgekehrt geht ein höheres Einkommen auf Haushaltsebene mit grösseren Mengen gekaufter milchähnlicher Produkte einher – was sich nicht zuletzt mit den Preisunterschieden erklären lässt.

Die Schweiz ist auf Platz drei

Nicht nur in der Schweiz erlebt Milchähnliches aus Pflanzen einen Boom, in der Regel angeführt vom Haferdrink. Im internationalen Vergleich liegt die Schweiz bei den jährlichen Ausgaben pro Kopf für diese Produkte auf Platz drei, Spanien und Belgien führen die Liste an. Als grösster Markt in dieser Hinsicht gilt Deutschland.

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Das BLW zitiert den «Landwirtschaftlichen Ausblick 2020-2029» von OECD und FAO, wonach Pflanzendrinks solide Wachstumsraten aufweisen. Dies allerdings ausgehend von einem tiefen Niveau.

Landwirtschaft kann die Nachfrage (noch) nicht decken

Mengenmässig könne die landwirtschaftliche Produktion in der Schweiz der Nachfrage im Bereich der Milchimitate bzw. der Rohstoffe für deren Herstellung nicht decken, hält das BLW fest. Damit das Wachstum dieses vielversprechenden Markts auch der heimischen Landwirtschaft zugutekommt, müsse sich die Branche als Ganzes entwickeln – von der Produktion der Rohstoffe über die Verarbeitung bis hin zur gezielten Vermarktung der Produkte. «Konsumentenseitig ist das Potential vorhanden», schliesst das BLW. AboDie Treiber des Haberbooms: Drinks, welche Milch (rechts im Bild) imitieren sollen. Als einzige hat bisher Emmi einen Haferdrink mit Schweizer Rohstoff im Angebot (Beleaf, 4. v. l.). (Bild akr)HaferHaferboom: Noch (k)ein Eldorado für die ProduzentenDienstag, 10. August 2021

Den vollständigen Bericht zu pflanzlichen Milchimitaten finden Sie hier.