Es war das Jahr von Perren Senggi Pierolet Suleika: 2018 setzte sich diese wunderschöne SF-Kuh in die Herzen der Züchterschaft und auf einen Schlag katapultierte sie Urs und Andrea Perren aus St. Stephan ins Rampenlicht. Suleika gewann vor vier Jahren alles, was es zu gewinnen gab: Miss an der SF-Ausstellung in Thun, Miss an der Amtsschau an der Lenk, Miss an der VSA in Thun. Ihr wohl grösster Triumph: Miss BEA 2018. So wurde Suleika an der legendären Bernischen Eliteschau Siegerkuh über alle Rassen. «Ja, das waren unbeschreibliche Momente. Gefühle, die man nur einmal erleben darf», sagen Suleikas-Züchter Urs und Andrea Perren rückblickend.

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Hoch oben zu Hause

Vier Jahre sind seither vergangen und die BauernZeitung wollte wissen, wie es der Schaudiva heute geht. Hoch oben über St. Stephan ist Suleika zu Hause. Zusammen mit ihren Kindern Janine und Björn bewirtschaften Andrea und Urs Perren einen typischen Zweistufenbetrieb. Im Sommer geht es auf die Alp, im Winter sind die Kühe auf dem Talbetrieb, der immer noch auf 1250 m ü. M. liegt. Verabredet haben wir uns auf der Alp Oberer Stutz. Schon die Anfahrt ist legendär. Das Panorama ist gewaltig und die 40 Kühe von Perrens geniessen auf der Weide die leichte Brise.

Die Alphütte ist ein Bijou, angefangen bei der Aufmachung. An der Front hängen die Zügeltreicheln, die Terrasse ist mit Geranien geschmückt. Seit zwei Jahren nutzen Perrens die Alphütte auch als Alpbeizli. «Die Menu-Karte ist einfach, aber alle Gäste sind bei uns herzlich willkommen», hält Andrea Perren fest. Besonders Viehzuchtgenossenschaften oder sonstige Kuhliebhaber sollten sich die Adresse Perren merken. «In unserem Alpbeizli haben wir für 40 Personen Platz», sagt Urs Perren, der eigentlich Metzger gelernt hat.

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Immer noch Top

Obwohl es drinnen in der Alphütte sehr gemütlich ist, zieht es uns doch zu den Kühen hinaus, denn schliesslich sind wir gekommen, um Suleika zu sehen. Und hier steht sie, die Miss BEA von 2018: Obwohl die Kuh im Werktagskleid dasteht, hat die achtjährige Suleika nichts von ihrem Glanz verloren. Top zwäg mit einer Lebensleistung von über 50'000 kg Milch. Immer noch sitzt ihr Euter am richtigen Ort.

In der Zwischenzeit wurde diese Pierolet-Tochter mit der Maximalnote von 55 55 98 punktiert und linear mit der eindrücklichen Einstufung von EX-93 (94 90 95 95) beschrieben. «Suleika ist sicher unser grösster Zuchterfolg», sagt die ganze Familie und nickt. Auch für die KB-Stationen blieb die Familie nicht unentdeckt: Swissgenetics kaufte zum Beispiel Suleikas Sohn Perren Senggi Swat Sway an, der zurzeit im Prüfeinsatz steht.

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Suleika ist aber nicht die einzige Schönheit in der Herde von Perrens. Auch ihre Vollschwester Perren Senggi Pierolet Sydney ähnelt der berühmten Schwester sehr. «Neben Pierolet haben bei uns auch die Stiere Pickel, Bental, Savard oder Ophir sehr gut funktioniert», sagt der Betriebsleiter. Und seit zwei Jahren wird voll auf den Stier Kilian gesetzt. «Wir haben Kilian sehr spät für uns entdeckt, so dass erst diesen Winter die ersten Töchter von ihm bei uns abkalben», sagt Björn Perren. Und diese Kilian-Rinder haben es in sich: Eine Schönheit nach der anderen befindet sich auf der Rinderweide.

«Gesamthaft kalben bei uns um die 30 Rinder im Jahr ab, somit hat bei uns auch der Viehverkauf einen hohen Stellenwert», so Urs Perren. Obwohl Vater und Sohn auf eine starke SF-Kuh setzen, haben sie die Rechnung ohne den Wirt, oder besser gesagt, ohne Björns Mutter gemacht: «Mein Herz schlägt halt für die reine Simmentalerkuh», schwärmt Andrea Perren. Deshalb ist es nicht verwunderlich, dass bei Perrens ein Drittel Simmentaler- und zwei Drittel SF-Kühe im Stall stehen.

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Für beide Rassen

Das Zuchtziel ist bei beiden Rassen aber gleich: Ein starkes Exterieur, hohe Milchgehalte, gute Fitnesswerte und natürlich ein schönes Euter. «Wenn eine Kuh dazu noch die rote Farbe und schöne Hörner hat, ist sie perfekt für mich», sagt Urs Perren.

Für ihn wie auch für die ganze Familie komme Enthornen bei ihren Kühen nicht in Frage, auch in Zukunft nicht. «Ich habe nichts gegen enthornte Kühe, aber die passen einfach nicht in unseren Stall», lacht er. Und wer weiss, vielleicht hätte Suleika den Titel einer Miss BEA auch nicht gewonnen, wenn sie nicht so einen schönen Kopfschmuck tragen würde.