Nach aktuellen Einschätzungen fehlen auf dem Schweizer Milchmarkt bis Ende Jahr 2020 2'000 bis 3'000 Tonnen Butter. Diese können laut Schweizer Milchproduzenten Verband SMP nicht über die inländische Produktion gedeckt werden. 

Knappe Versorgungslage hat sich verschärft

Bereits Anfang Jahr habe sich eine knappe Versorgung mit Milchfett abgezeichnet (wir berichteten: Migros importiert EU-Butter wegen «Rohstoffmangel»). Da sich die Situation in der Zwischenzeit verschärft habe, wird es laut SMP unausweichlich sein, Butterimporte zu beurteilen.

Swissness mit Geld der Produzenten 

Die SMP erinnert in einer Medienmitteilung daran, dass in den Jahren seit den letzten grösseren Butterimporte (2007) die Swissness-Gesetzgebung aufgebaut worden sei. Alle gemeinsamen Buttermarken der Schweizer Land- und Milchwirtschaft seien voll auf Swissness getrimmt worden.

Dazu habe man auch das Geld der Produzenten eingesetzt. 

Deklaration ist wichtig 

Die Errungenschaft der Swissness dürfe nicht aufs Spiel gesetzt werden. Konkret braucht es dazu laut SMP eine eindeutige Deklaration von Importbutter. Es gehe um die Glaubwürdigkeit gegenüber Konsumentinnen und Konsumenten. 

Die Milch in die besten Kanäle lenken

Niemand wisse genau, wie sich die Milchproduktion entwickeln werde, angesichts der aktuell tiefen Viehbestände sei es aber naheliegend, mit entsprechenden Preissignalen die Milch in die besten Kanäle zu leiten.

Dafür stellt sich die SMP Folgendes vor:

  • Mehr Milch für die Produktion von Schweizer Butter verwenden. Dies anstelle sie zu einem tiefen EU-Preis (netto) in verarbeiteten Produkten zu exportieren. 
  • Preiserhöhungen bei verarbeiteten Produkten für den Export, insbesondere bei Rahm, Butter und Vollmilchpulver. 
  • Eine Anpassung der Fettpreise im Inland wäre marktgerecht.

Keine Importe ohne Preissignale

Bereits vor knapp zwei Monaten haben die Milchproduzenten die Forderung nach einem Preissignal bei den Butterherstellern angebracht.