AboMarkt ist gesättigtIP-Suisse deckelt die Zuckerrüben-AnbauflächeSonntag, 12. Februar 2023 Auf 22 Prozent der 16'000 ha mit Zuckerrüben in der Schweiz wächst IP-Suisse-Zucker. Wie es in einer gemeinsamen Mitteilung der Labelorganisation und Apisuisse heisst, entspricht das 3'600 ha von 674 Betrieben. Da auf diesen Flächen weder Insektizide noch Fungizide eingesetzt werden dürfen und zusätzlich Blühstreifen, Bunt- oder Rotationsbrachen für den Bienenschutz angelegt sind, wertet man die Rübenflächen unter dem Käfer-Label als Beitrag an die bienenfreundliche Entwicklung der Landwirtschaft.

Firmen gewinnen, um weiterzukommen

Der Absatz des IP-Suisse-Zuckers gestaltet sich gemäss Mitteilung allerdings schwierig. Erhältlich ist er bisher als 1-kg-Packung sowie als Sticks im Detailhandel, aber nur 20 Prozent des in der Schweiz konsumierten Zuckers gelange überhaupt ins Ladenregal. Mit 80 Prozent der grösste Teil rieselt demnach in die Verarbeitung. «Um nochmals wesentlich weiterzukommen, gilt es nun, die Lebensmittel-verarbeitenden Firmen zu überzeugen», wird Mirjam Lüthi von IP-Suisse zitiert. Das sei aber eine Herausforderung.

Keine 10 Prozent, aber dennoch zu hoch

Denn obwohl allseits gerne mit Nachhaltigkeit geworben wird, scheint die Industrie den Preisaufschlag für IP-Suisse-Zucker als zu hoch zu empfinden. Obwohl dieser weniger als 10 Prozent teurer sei als der konventionell produzierte, geben die Labelorganisation und Apisuisse zu bedenken. Ein weiteres Hindernis sieht man darin, dass Zucker bei der Kommunikation um ein Produkt nicht im Vordergrund steht.

Produzenten in der Warteschleife

Der harzige Absatz hat zur Folge, dass aktuell gegen 200 Landwirte mit der Produktion von IP-Suisse-Zuckerrüben warten müssen. Trotzdem zeigt man sich in der Mitteilung zuversichtlich, dass sich die Lage verbessern wird. Denn immer mehr Konsument(innen) würden auf nachhaltige Produkte achten und die Vorteile des Käfers erkennen.

IP-Suisse-Sirup für Bienen

Bienen Schweiz und IP-Suisse haben in diesem Jahr eine engere Zusammenarbeit beschlossen. Die Rübenpflanzer legen Biodiversitätsförderflächen an und verzichten auf Pflanzenschutzmittel, dafür kaufen Imkerinnen und Imker für die Winterfütterung ihrer Bienenvölker Labelzucker oder IP-Suisse-Futtersirup. Für den Anbau dieses Winterfutters brauche es eine Fläche von 200 ha Rüben.