Es gehe beim Einsatz für eine nachhaltige Ernährung um mehr als die Förderung vegetarischer und veganer Produkte, schreiben der Schweizer Tierschutz STS, KAG Freiland, der Konsumentenschutz, Demeter und die Kleinbauern-Vereinigung (VKMB) in einer gemeinsamen Mitteilung. Schliesslich essen 90 Prozent der Schweizer(innen) tierische Lebensmittel und der Fleischkonsum liege bei hohen 50 kg pro Kopf, so die Argumentation. Der mit 12 Prozent kleine Anteil aus Labelproduktion soll mit einer neuen Kampagne gesteigert werden.

Gesundheit, Umwelt und Tierwohl

«Weniger Fleischkonsum und mehr tierfreundlich erzeugte Produkte bringen letztlich Fortschritte für Mensch, Tier und Umwelt und auch für Bäuerinnen und Bauern», sind sich die Verbände sicher. Die Kampagne orientiere auch an den Ernährungsempfehlungen der Lebensmittelpyramide. Der Handlungsbedarf sei gegeben, da die durchschnittliche Ernährung hierzulande «weit entfernt von ausgewogen» sei und die Landwirtschaft zu wenig umweltbewusst produziere.

Marktakteure und Politik müssen mitziehen

Labels wie Natura-Veal werden im Markt preislich zu teuer positioniert, so das Ergebnis einer Recherche des Schweizer Tierschutzes STS. (Bild akr)FleischKritik des Schweizer Tierschutzes: Detailhandel straft die Label abFreitag, 6. März 2020 Für einen Wandel hin zu einer nachhaltigeren und tierwohlorientierten Ernährung seien alle gefordert, wird weiter ausgeführt:

  • Detailhandel und Gastronomie sollen faire und transparente Marktbedingungen herstellen und mehr Verantwortung übernehmen.
  • Konsument(innen) brauchen die nötigen Informationen.
  • Die Politik bzw. der Bund müsse bessere Rahmenbedingungen schaffen.
  • Der Zusammenhang zwischen einer intakten Natur und tierwohlgerechten Produktions- und Ernährungsformen sei in der Bildung zu vermitteln.

In vielen Sortimenten sei der Anteil nachhaltiger Produkte noch tief, weil sie preislich benachteiligt seien, bemängeln die Verbände. Die nötigen Informationen für einen bewussten Einkauf soll die Labelbewertung des STS (www.essenmitherz.ch) liefern.

Die Kampagne wird mit Plakaten in der Deutschschweiz, einer Website und Aktivitäten auf Social Media lanciert.