AboHolsteinkühe, die ihre Kälber selbst aufziehen, sind ein noch ungewohnter Anblick. Das Interesse an der Produktionsform nimmt aber zu. Seit geraumer Zeit gibt es sogar eine Fachstelle. MilchproduktionLukas Jost setzt auf muttergebundene Kälberaufzucht: «Für mich gibt es kein Zurück mehr»Montag, 31. Oktober 2022 Im Normalfall verlassen die meisten Kälber aus der Milchproduktion ihren Geburtsbetrieb und werden auf einem anderen Betrieb gemästet. Bei der muttergebundenen Kälberaufzucht (oder Mutter-Kalb-Haltung; Muka) hingegen bleiben die Kälber bei ihren Müttern, diese werden aber weiterhin gemolken. Mittlerweile bewegt man sich mit diesem System nicht mehr in einem rechtlichen Graubereich, da Milch per Gesetz heute nicht mehr als «ganzes Gemelk» definiert ist. Trotzdem ist Muka bisher eine Nische.

Beratung und Beiträge

«Die Umstellung auf eine muttergebundene Kälberaufzucht ist für Landwirtschaftsbetriebe eine wirtschaftliche Herausforderung», heisst es in einer gemeinsamen Mitteilung der Fachstelle Muka und der Stiftung ProTier. Denn die verkauften Milchmengen seien bei Mutter-Kalb-Kontakt naturgemäss geringer und der Platzbedarf in diesem Haltungssystem erhöht.

AboMilchproduktionDer Weg zur muttergebundenen KälberaufzuchtMontag, 31. Oktober 2022 Um Betriebe bei der Umstellung zu unterstützen, habe ProTier daher eine Spendensammlung lanciert. Das so gesammelte Geld solle Interessierten in Form einer kostenlosen Beratung durch die Muka-Fachstelle oder finanzieller Beiträge für bauliche Massnahmen zugutekommen.

Bessere Gesundheit

Gemäss Mitteilung bleiben bei Muka die Kälber mindestens drei und «im Optimalfall» 10 Monate bei ihrer Mutter. Die Stiftung ProTier argumentiert neben ethischen Gründen mit der besseren Kälbergesundheit. Dadurch liessen sich Antibiotikagaben vermeiden.

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