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Beim Thema Windenergie kommt schnell die Frage nach von den Rotoren erschlagenen Vögeln und veschandelter Landschaft auf. Und wie schlimm ist es eigentlich mit dem Lärm?
Windräder sind gross und weit herum sicht- und je nach dem auch -hörbar. Das macht sie nicht unumstritten. (Bild Roland Aregger)
Es gibt verschiedene Gründe, weshalb die Windenergieanlagen umstritten sind. Sämtliche im Folgenden aufgeführten Punkte müssen bei der Planung einer neuen Anlage berücksichtigt werden.
Artenschutz: Noch nicht alle Fragen geklärt
«Bedeutende Auswirkungen auf die meisten Fledermausarten und national prioritäre Vogelarten sind nicht auszuschliessen», heisst es im Konzept Windenergie des Bundes. Bird Life und die Vogelwarte sind nicht grundsätzlich gegen den Ausbau der Windenergie, zumal sie einen Beitrag gegen den Klimawandel leistet, der wiederum eine Bedrohung für viele Vogelarten ist. Beide Umweltverbände halten aber fest, dass es eine sorgfältige Planung brauche. Neben Kollisionen mit den Rotoren oder deren Sogwirkung sei auch die Verschlechterung eines Lebensraums zu bedenken. So würden manche Vogelarten Gebiete mit Windrädern meiden oder könnten wegen chronischem Stress einen geringeren Bruterfolg haben. Auch die Erschliessung neuer Standorte und das verbundene Besucheraufkommen können sich negativ auf Wildtiere auswirken. Eine Studie in einem jurassischen Windpark mit grosser Zugvogelaktivität ergab etwa 20 Schlagopfer pro Windrad und Jahr. Betroffen waren vor allem nachtziehende Kleinvogelarten. Rund 98 Prozent der Vögel wichen den Anlagen aus, es gab keine Massenkollisionen. Laut den Studien-Autoren lassen sich die Ergebnisse aber nicht unbedingt auf alle Standorte und Anlagen übertragen. Ebenfalls noch unklar ist, wie gefährlich Windräder für Insekten sind. Dazu gibt es bisher nur eine Modellanalyse, es fehlen Feldstudien. In Bezug auf die Ergebnisse besagter Feldstudie gibt der deutsche Landesbund für Vogelschutz in Bayern Entwarnung: Unter anderem dürften die modellierten Insektenverluste mengenmässig nicht stark ins Gewicht fallen.
Lärm: vernehmlich, aber leiser als Verkehr
Eine Windenergieanlage ist aus mehreren Hundert Metern Distanz und im Innern von Gebäuden zu hören. Das Gesetz begrenzt die maximal zulässigen Lärmimmissionen z. B. in lärmempfindlichen Räumen, auch jene von Windrädern. Liegen sie zu hoch, darf am fraglichen Standort keines errichtet werden. Energie Schweiz beziffert den Geräuschpegel von Windrädern zwischen 40 und 70 Dezibel, was im Bereich eines belebten Büros und unter dem Lärm von mittlerem Strassenverkehr liegt. Kämme an den Flügeln können Windräder zusätzlich leiser machen. Zwar steigt der Stromertrag mit der Masthöhe, der Schall trägt aber weiter.
Hier können Sie hören, wie ein Windrad klingt. Die Aufnahme entstand an einem Tag mit starkem Wind und Regen, die Anlage ist 60 Meter hoch und hat einen Rotordurchmesser von rund 50 Metern:
Landschaftsbild: Je grösser, desto ruhiger
Die weisse Farbe schützt Windräder vor zu starker Erhitzung durch die Sonne und macht sie vor dem Himmel weniger auffällig. Je grösser der Rotor, desto langsamer dreht sich das Rad. Bei rund 30 Metern Flügellänge sind es 15 bis 22 Umdrehungen pro Minute, bei 50 Metern noch 4 bis 14. Dadurch wirken grosse Anlagen insgesamt ruhiger. Wo noch keine Erschliessung besteht, muss eine Strasse gebaut werden. In einem Positionspapier zur Windenergie betont die Stiftung Landschaftsschutz Schweiz (SL), der Ausstieg aus der Atomenergie dürfe kein Ausstieg aus dem Natur- und Landschaftsschutz werden. Das immer gleiche Aussehen von Windrädern führe zu einer Vereinheitlichung des Landschaftsbilds.Da sich Strom im Gegensatz zur Landschaft transportieren lässt, sei die Investition in ausländische Windparks an weniger sensiblen Standorten legitim. In der Schweiz habe es nämlich nur wenig günstige Standorte für Grosswindanlagen. Für den SL hat in dieser Thematik Energie zu sparen und die Energieeffizienz zu steigern erste Priorität, gefolgt von der Solarstromproduktion auf Dächern.
Kühe und Pferde haben kaum auf die Installation dieses Windrads im luzernischen Enlebuch reagiert, sagt ihr Besitzer. (Bild Roland Aregger)
Bodenverlust: Verbaute FFF müssen kompensiert werden
Ein grosses Windrad braucht etwa die Fläche eines Reiheneinfamilienhauses (plus Zufahrtsstrasse). Dort errichtet man ein Betonfundament, auf dem der Mast verankert wird. Es gilt der Schutz von Fruchtfolgeflächen. Werden sie verbaut, müssen sie an anderer Stelle kompensiert werden, so das Konzept Windenergie. Beispielsweise könnten dazu durch den Menschen geschädigte Böden wieder aufgewertet werden.
Material: Grösstenteils recyclierbar
Verbaut werden Stahl, Kupfer, Aluminium, verschiedene Fasern und Beton, zudem braucht eine Windenergieanlage Farbe und Schmierstoffe. 80 bis 90 Prozent dieses Materials können recyclet werden, schreibt Energie Schweiz. Der Rest werde beispielsweise in der Betonherstellung verwendet. Das Betonfundament und die Zufahrtsstrasse seien rückbaubar und die Fläche danach landwirtschaftlich voll einsatzfähig. Abgebaute Anlagen können bei Bedarf an anderer Stelle wieder installiert werden. Die Demontage dauere etwa einen Monat.
Störung von Radar und Funk: Einfluss variabel
Die sich bewegenden Rotoren können die Radare für Wetterbeobachtung und Flugsicherheit sowie Richtfunkanlagen der Armee stören. Wie gravierend solche Beeinflussungen sind, hängt gemäss Bund vom Windrad (z. B. reflexionsarmes Material) und von der Technologie (Sensitivität von Überwachungs- und Navigationssystemen) ab.
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