Zurzeit spüren oder hören es alle: Die Schweiz ist von ihren östlichen Nachbarn abhängig. Nicht nur von Gas oder Öl, welche unsere Häuser wärmen. Auch Knospe-zertifiziertes Soja, welches die Mägen unserer Nutztiere füllt, lassen wir uns aus Rumänien oder der Ukraine liefern – und das zu einem beachtlichen Anteil: So kommen jährlich 8518 t Bio-Suisse-Soja (zu Futterzwecken) aus Rumänien, 7277 t aus der Ukraine und 7698 t aus Österreich. Nebst den osteuropäischen Ländern exportiert auch Italien 7044 Tonnen Bio-Suisse-Futtersoja jährlich, wie in der Grafik links ersichtlich. Beim Import von Getreide (rechte Grafik) sieht es ähnlich aus. 89 % des gesamthaft importierten Knospe-zertifizierten Getreides (inkl. Futtergetreide) stammen aus Europa, 11 % aus Übersee.

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40 Bio Suisse Betriebe in der Ukraine

Urs Brändli, Bio-Suisse-Präsident, betonte an der jährlichen Medienkonferenz der Bio Suisse vom 6. April 2022, dass die rund vierzig Betriebe, die in der Ukraine nach Bio-Suisse-Richtlinien arbeiten, sehr grosse Betriebe seien und dementsprechend auch grosse Mengen produzierten. Ein Versorgungsengpass aufgrund des Krieges werde jedoch nicht erwartet. «Ein Privileg ist, dass wir ausweichen und allfällige Mehrkosten in Kauf nehmen können oder müssen», sagt Brändli. Laut Balz Strasser, Geschäftsführer von Bio Suisse, macht der Anteil der Importe aus der Ukraine beim Brotgetreide 4 %, bei den Futtermitteln (ohne Getreide) 18 % und bei den Beeren 14 % aus.