Bis zum Beginn des 19. Jahrhunderts stammte der Emmentaler, wie der Name sagt, aus dem Emmental. Doch die mit der industriellen Revolution verbundenen grossen Umwälzungen in Wirtschaft und Gesellschaft sorgten für einen Auswanderungsstrom aus der Schweiz. Vor allem aus ländlichen Gebieten versuchten viele der Armut zu entfliehen. Mit den ausgewanderten Käsern kam auch der markante Emmentaler mit seinen Löchern ins Ausland. Bald einmal galten die Löcher als Inbegriff von Schweizer Käse.

Emmentaler AOP seit 2006 geschützt

Erste Grundlagen für den Markenschutz in Europa wurden in den 1880-er Jahren gelegt. Schon damals wurde Emmentaler ausserhalb der Schweiz produziert. Eine Organisation, die den Markenschutz vorangetrieben hätte, wurde erst 1920 mit der Käseunion ins Leben gerufen. Ein Antrag des Bundes, die Bezeichnung «Emmentaler» als Herkunftsbezeichnung zu schützen, provozierte Einspruch in vielen Ländern. Das Bundesgericht entschied 2006, dass der Emmentaler AOP als geschützte Ursprungsbezeichnung eingetragen werden darf.

Emmentaler in der ganzen Welt

Der Lauperswiler Käser Johann Althaus war für die Käseproduktion im Allgäu prägend. Er war es, der 1827 die ersten traditionellen Emmentaler-Laibe nach Schweizer Art ganzjährig herstellte. Er legte damit den Grundstein für eine Käsesorte, die es im Allgäu noch heute gibt. Die ersten Allgäuer Emmentaler hatten allerdings noch nicht die kirschgrossen Löcher, für die das Original bekannt war. Dies gelang Althaus erst ab etwa 1840.

Ein Auswanderer war auch Friedrich Stauffer, der mit seinen Söhnen 1908 eine Käserei in Westungarn gründete. Das Unternehmen produziert noch heute Käsen nach Emmentaler Art. Lange war er als «Emmentali Sajt» bekannt, heute heisst er Pannonia.

Aus der Türkei ist eine regionale Spezialität bekannt, der sogenannte Körbchenkäse «Sepet Peyniri» aus der Region Balikesir. Er ist weisslicher als Emmentaler, besitzt aber auch Löcher und einen nussigen Geschmack.