An der Anicom-Regionaltagung im Gemeindesaal Uzwil am 23. November waren sich Julius Jordi, Leiter Region Ostschweiz, Walter Mock, Präsident Regionalausschuss Ostschweiz, und Gastredner Mike Egger, Metzger und SVP-Nationalrat SG, einig: Fleisch hat Zukunft. Und nur gemeinsam könne man gegen die Massentierhaltungs-Initiative (MTI) etwas ausrichten.

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Personelles Anicom Ostschweiz

Die Anicom Regionaltagung Ostschweiz 2021 war Walter Mocks zwölfte, aber auch seine letzte. Per Delegiertenversammlung 2022 wird er von seiner Tätigkeit als Präsident des Regionalausschusses Ostschweiz zurücktreten, gab Julius Jordi, Leiter Region Ostschweiz, bekannt. Er bedankte sich für die gute Zusammenarbeit mit seinem Präsidenten und lud diesen ein, mit ihm auf die Bühne zu treten. Dort wurde Mock mit Schellengeläute und Jodelgesang gebührend gefeiert.

Neue Gesichter
Geehrt für ihre langjährige Tätigkeit im Regionalausschuss wurden Franz von Bühren und Hans Jegen. Für die beiden zogen neu in den Regionalausschuss ein: 
- Bernhard Bärtsch, Furna
- Lukas Bitschnau, Kirchberg

Das Team Ostschweiz hat Verstärkung bekommen. Seit diesem Jahr dabei sind: 
- Martin Preisig, Fachgebiet Milchvieh und Schafe
- Lukas Naef, Fachgebiet Schweine

Würdigung Dienstjubilare
Für ihre langjährige Dienste würdigte Julius Jordi rückwirkend für das Jahr 2020: 
- Christoph Binden, 25 Dienstjahre
- Martin Schmid, 20 Dienstjahre

2021 feiern folgende Mitarbeiter ihr Dienstjubiläum:
- Niklaus Höfer, 30 Dienstjahre
- Bruno Weisshaupt, 20 Dienstjahre
- Roger Marti, 20 Dienstjahre 

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Unnötige Forderungen

Mike Egger schien mit seinem Referat «Herausforderungen der Schweizer Fleischwirtschaft» den meisten Anwesenden aus der Seele zu sprechen. Er steht voll und ganz hinter dem Produkt Fleisch und blickte positiv sowie kämpferisch nach vorne. Positiv, weil bis im Jahr 2050 bis zu 10,5 Millionen Menschen ernährt werden müssen und dabei seiner Meinung nach der Fleischkonsum eine wichtige Rolle spielen wird. Kämpferisch, weil er vehement gegen die  MTI und deren direkten Gegenvorschlag ist. «Die Schweiz hat das strengste Tierschutzgesetz überhaupt.» Weitere Reglementierungen brauche es seiner Meinung nach nicht. 

Anspannung beim Schweinepreis

Zuvor hatte Julius Jordi über die Marktsituation informiert. Beim Pro-Kopf-Konsum von Fleisch sieht er klar das Kalb als Verliererin und das Poulet als Gewinnerin. Beim Schweinefleisch sinke der Verbrauch zwar seit Jahren, die Kurve flachte aber Corona-bedingt etwas ab. 

Die Preise bei den Mastjagern und Mastschweinen sind mit Fr. 3.90/kg Lebendgewicht bzw. Fr. 3.60/kg Schlachtgewicht tief. «Die Preisspanne bei den Mastjagern zwischen den Jahren 2020 und 2021 ist enorm», meinte Jordi. Grund dafür sei, dass 2019 und 2020 die stärksten Züchterjahre seit 1997 waren. «Die Nachfrage nach Jagern war da, die Züchter remontierten.» Diese Jager würden nun als Schlachtschweine auf dem Markt landen. Man laufe 1,7 Prozent über Vorjahr. Der typische «Schweine­zyklus» halt. Jordi prognostizierte, dass 2022 ein durchzogenes «Säuelerjahr» werde.

Munis mit hohen Preisen 

«Bei den Haartieren sieht es ­anders aus. Mit Fr. 10.40/kg Schlachtgewicht herrscht bei den Munis ein hohes Preisniveau», fuhr Julius Jordi fort. Die Tendenz nach oben zeige sich seit Jahren. Als einen möglichen Grund für die guten Preise nennt er den aktuell tiefen Milchviehbestand. Weiter hätten die Mästerinnen ihre Arbeit gut gemacht. Durch die Bezahlung nach Qualität wurden nämlich den Kund(innen) die Fleischstücke zu gross. Mit der Anpassung des Gewichtsbands per Mai 2020 konnte hier korrigiert werden. Zusammenfassend meinte er: «Wir müssen produzieren, was der Markt will.»