Von landwirtschaftlichen Verbänden und auch aus der Wissenschaft wurde die heute gebräuchliche Berechnung des Landwirtschaftlichen Einkommens in der Vergangenheit kritisiert. Nun wird der Bundesrat mit einem detaillierten Bericht zur effektiven Einkommenssituation von Bauernfamilien beauftragt.

Verschiedene Vergleiche und Faktoren

Die Autorin des Postulats «Einkommen der Bauernfamilien», Christine Buillard-Marbach (Mitte/FR), umreisst in ihrem Vorstoss klar, was der Bericht beinhalten sollte:

  • Ein Vergleich mit den Referenzeinkommen
  • Analyse der Stundenlöhne
  • Vergleich der Stundenlöhne aller Personen, die an der Wertschöpfungskette der Lebensmittelproduktion beteiligt sind
  • Die Rolle der Einkünfte aus Nebenerwerben, insbesondere jener, die Partner(innen) erwirtschaften
  • Unterschiede zwischen Median- und Durchschnittswerten
  • Besonderheiten der Bergzone
  • Auswirkungen des Strukturwandels
  • Auswirkungen agrarpolitischer Massnahmen

Nicht nur die Finanzen im Blick

Buillard-Marbach fordert ausserdem, dass der Bundesrat die «bezifferbaren und nicht bezifferbaren Auswirkungen» insbesondere auf die Partnerinnen und Partner untersucht. Als Beispiele nennt die Nationalrätin Quersubventionen, moralischen Druck, Status und Finanzströme, die es gemäss den geltenden Grundsätzen zur Gleichberechtigung und Stärkung der Frauen zu berücksichtigen gelte. Auch Statusunterschiede (Verantwortliche oder Angestellte) und die Ebene der Wertschöpfungskette sollen in den Einkommensvergleich einbezogen werden. Dies, um festzustellen, wie die Wertschöpfung tatsächlich verteilt ist und wie eine gerechtere Aufteilung möglich wäre.