Früher durften Tiertransporter bei einem Stau vor dem Gotthardtunnel in Wassen UR auf die Kantonsstrasse ausweichen und bei Göschenen UR wieder auf die A2 einscheren. Doch nun setze die Führungsriege der Kantonspolizei Uri das LKW-Fahrverbot auf der Kantonsstrasse auch für Tiertransporte durch, wie «Blick.ch» berichtet. Das kann schlimme Folgen für die vielen Milchkühe haben, die zur Sömmerung in den Kanton Tessin gefahren werden. Steht der LKW stundenlang in der prallen Sonne, droht den Tieren ein Hitzschlag oder sogar der Tod.

Fahrtwind für Luftzirkulation

«Sie brauchen den Fahrtwind, damit die Luft zirkulieren kann», erklärt Chauffeur Attila Ernst gegenüber dem Newsportal und schildert mehrere Fälle, wie er von der Kantonspolizei Uri gestoppt und zurück in den Stau geschickt wurde. «Dass Kühe nun im Stau stehen müssen – das geht gar nicht!», sagt auch Landwirt Franz Bühlmann aus Rothenburg LU, der seine Kühe im Tessin sömmert.

Die Kantonspolizei Uri verweist im Artikel auf das LKW-Fahrverbot ab Erstfeld UR.  Die schweizerische Strassenverkehrsgesetzgebung sehe keine Ausnahmen für Tiertransporte vor. Das Tierschutzgesetz fordere, dass diese so zu planen seien, dass alle gesetzlichen Vorschriften eingehalten werden.

jw