Letztendlich stand dann nicht das amerikanische Auto, sondern der amerikanische Ford in seiner Garage. «Ich wollte den gleichen wie vom Strassenrand aus den USA importieren lassen. Hab mich aber doch dagegen entschieden, weil es mit dem Einlösen etwas schwierig geworden wäre», erzählt Bruno Ettlin.

Den gleichen Ford Golden Jubilee mit Jahrgang 1953 fand der 43-Jährige dann schliesslich bei sich in der Heimat. Er war in einem desolaten Zustand, konnte aber noch für kleine Hof­arbeiten, z. B. mit dem Kreiselheuer, eingesetzt werden. «Wirtschaftlich ist er nicht gerade. Als Benziner hat er mehr Durst als ein Diesel-Traktor», sagt der ehemalige Landwirt lachend. 

[IMG 2]

Restauration innerhalb von nur zwei Monaten

Nachdem er 20 Jahre auf dem Hof herum stand, ohne dass an ihm viel gemacht wurde, beschloss Ettlin, ihn 2019 mit ein paar Kollegen und Familienmitgliedern aufwendig zu restaurieren. Innerhalb von nur zwei Monaten war die Arbeit getan – «Wir haben jeden Abend nach der Arbeit daran gearbeitet.»

[IMG 3-6]

Seit 2023 hat er eine neue MFK erhalten, zuletzt wurde diese 1989 erneuert. «Auf dem Hof darf man den Traktor auch ohne Kontrollschild einsetzen und versichern lassen, so lange dieser nicht auf der Strasse gefahren wird», klärt Ettlin auf. 

«Die Schweizer konnten davon noch träumen»

Der Ford besitzt einen 2,2-Liter-Ford-Motor mit 30 PS sowie eine aktive Regelhydraulik, was gemäss Bruno Ettlin in den 1950er-Jahren eine Besonderheit war: «Die Schweizer konnten davon noch träumen.» Ettlin ist ­Präsident vom Verein alter Landmaschinen in Kerns OW. Den Ford wird er am 25. Juni am Innerschweizerischen Trachtenfest in Melchsee-Frutt OW ausstellen.

[IMG 7]