Es ist erst Anfang August und schon fehlt auf vielen Alpen das Futter für die Rinder. Vor allem im Jurabogen hat die anhaltende Trockenheit das Graswachstum gestoppt. Der Regen vom letzten Wochenende kam viel zu spät. Denn es dauert Wochen, bis sich die Grasnarbe wieder erholt.

Kaum noch Gras für die Rinder

Auch die Rinder von Reto von Dach aus Kappelen BE sind diesen Sommer im Berner Jura hinter dem Chasseral auf einer Alp. "Es hat dort den ganzen Sommer fast nie geregnet, Gras finden die Rinder fast keines mehr", sagt der Landwirt. Nicht nur im Berner Jura, sondern auch rund um den Lac de Joux im Kanton Waadt wie auch im Neuenburger Jura dürften auf vielen Alpen die vorgeschriebenen 100 Tage nicht erreicht werden.

75 Prozent Bestossung reicht aus

Diese sind aber für die Sömmerungsbeiträge ausschlaggebend. "Es passiert solange nichts bei den Beiträgen bis zu einer Bestossung von 75 Prozent des Normalbesatzes. Wenn es darunter geht, so wird nach dem tatsächlichen Besatz bezahlt", sagt Simon Hasler vom Bundesamt für Landwirtschaft (BLW). Bei 60 Prozent des Normalbesatzes wären es dann 60 Prozent der Sömmerungsbeiträge (des festgelegten Normalbesatzes).

 

Beispiel Abzug Sömmerungsbeiträge

Der verfügte/festgelegte Normalbesatz einer Rinderalp beträgt 40 Normalstösse, das entspricht der Sömmerung von 100 1 bis 2-jährigen Rindern während 100 Tagen (GVE-Faktor der 1 bis 2-jährigen Rinder=0,4). Wenn die 100 Rinder nur 80 Tage weiden, dann werden trotzdem für 40 Normalstösse Beiträge bezahlt. Wenn die Rinder nur 70 Tage weiden werden nur 28 Normalstösse bezahlt.