Die Lage am Milchmarkt hat sich, was die Butter angeht, nicht verändert: Noch immer ist die Nachfrage im Schweizer Detailhandel gross und der Absatz hoch, noch immer ist die Wertschöpfung in der Käseproduktion grösser und das weisse Gold wird daher lieber verkäst. Nun kommt laut einer Mitteilung des Bundesamts für Landwirtschaft BLW noch der nasskalte Frühling hinzu. In Folge dessen wuchs das Gras schlecht und die Kühe gaben weniger Milch als erwartet. Butter ist und bleibt also ein knappes Gut.

Frühzeitig Importe freigeben

Allerdings rechne die Branche, gestützt auf Marktanalysen, erst im Herbst 2021 mit einer echten Verknappung inländischer Butter. Die zweite Importfreigabe solle aber wesentlich früher erfolgen, damit Handel und Verarbeitung jederzeit auch Schweizer Butter anbieten bzw. verwenden können, begründet das BLW. Die 1000 Tonnen werden demnach umgehend zur Versteigerung ausgeschrieben, damit ab Anfang Juli 2021 importiert werden könne.

Der Bedarf von weniger als 10 Tagen

Was die Menge der Importware angeht, relativiert das BLW. Im Vergleich zum Verbrauch sei diese gering: Angesichts des Jahresverbrauchs von 40'000 Tonnen reichten die 1000 Tonnen gerade mal, um den Bedarf von weniger als zehn Tagen zu decken.

Die dafür zuständige Kommission der Branchenorganisation Milch (BOM) werde die Situation weiterhin analysieren. Weitere Gesuche um eine Teilzollkontingents-Erhöhung bleiben möglich, falls die angespannte Situation auf dem Milchmarkt bestehen bleibe, schliesst das BLW.