Die süditalienische Region Kalabrien hat ein tierisches Problem: Verwilderte Kühe, die ursprünglich Mitgliedern der kalabresischen Mafia-Vereinigung Ndrangheta gehörten. Diese haben sich im Laufe der Zeit zu einer regelrechten Landplage entwickelt, berichtet «Südtirolnews». Aufgrund ihrer «noblen Abstammung» habe es bisher keiner gewagt, die «Heiligen Kühe» einzufangen oder zu dezimieren. Aber nun sagt der Staat den wilden Kühen den Kampf an.

Blutige Fehde um Weiderechte

Die Geschichte der «Heligen Kühe» begann in den 1970er-Jahren, als sich zwei Mafia-Clans wegen Weiderechten bis aufs Blut bekämpften. Morde und Festnahmen dezimierten die Raso und die Faccineri dermassen, dass sie über kein Personal mehr verfügten, um die Rinder zu beaufsichtigen. Die vewilderten Tiere vermehrten sich unkontrollliert. Heute soll es 1000 bis 1400 davon geben. Sie sorgten für viel Ärger, verwüsteten Bauernhofe, frassen auf einem Friedhof die Grabpflanzen und verursachten sogar tödliche Unfälle.

Angst vor Mafia verzögerte Lösung

Die «Heiligen Kühe» wurden laut Artikel zu einem Symbol der Macht der Clans und zum Mittel des Organisierten Verbrechens, ihr Territorium zu kontrollieren. Nun aber - nach vier Jahrzehnten - wagt sich der Staat an das Problem: Inzwischen wurden einige kranke Rinder erschossen und, um die Vermehrung zu einzuschränken, 20 Stiere eingefangen.

jw