Es geht gegen den Winter zu, die Grippe-Saison kündigt sich an und in Zeiten von Corona haben Tipps zur Stärkung der körpereigenen Abwehrkräfte sowieso Hochkonjunktur. Da kommt die Meldung von Agrarforschung Schweiz, dass vollfette Grosslochkäse wie Emmentaler Switzerland AOP das Immunsystem positiv beeinflussen können, gerade recht.

Drei relevante kurzkettige Fettsäuren im Emmentaler

Im Emmentaler hat es laut Agrarforschung Schweiz natürlicherweise «bedeutende Mengen» an allen relevanten kurzkettigen Fettsäuren wie Essig-, Propion- und Buttersäure. Tatsächlich soll dieser Käse das einzige Lebensmittel mit dieser Eigenschaft sein, wobei auch andere fermentierte Lebensmittel solche Fettsäuren enthalten.

Wirkung als «Entzündungsbremse» gegen Über- und Fehlreaktionen

Essig-, Propion- oder Buttersäure wirken nicht direkt auf das Immunsystem, sondern helfen dabei, die Gesellschaft von Mikroorganismen im Darm in einem robusten Gleichgewicht zu halten. So sollen kurzkettige Fettsäuren in ausreichender Menge unter anderem das Risiko für Über- und Fehlreaktionen des Immunsystems senken, die zu Autoimmunkrankheiten führen können – eine Art «Entzündungsbremse», schreiben die Forschenden. 

Käse essen statt Präparate schlucken

In der westlichen Ernährung werde oft zu wenig Ballaststoffe (vor allem in Gemüse vorhanden) verzehrt. Das kann in einem Mangel an kurzkettigen Fettsäuren enden, denn diese entstehen durch die Vergärung von Ballaststoffen im Dickdarm. Über Veränderungen der Darmflora kann als Folge  das Immunsystem aus dem Takt geraten.

Im Wissen um diesen Zusammenhang gibt es therapeutische Ansätze, kurzkettige Fettsäuren als synthetische Präparate einzunehmen. Stattdessen könnte man offenbar auch Emmentaler Käse essen. 

Ausserdem begünstige Emmentaler als Rohmilchkäse sowieso die Vielfalt der Darmflora, schütze vor Allergien und fördere eine gute Gesundheit, heisst es bei Agrarforschung Schweiz.