Proviande spricht von einer beispiellosen, von der gesamten Branche ausgearbeiteten Lösung zur Marktentlastung. Koordiniert werden die Massnahmen von einem Krisenstab mit Branchenvertretern, die wöchentlich eine Standortbestimmung durchführen. Sie fördert derzeit wenig Erfreuliches zutage.
Bisher gut 15'300 Schweine exportiert
Stand Kalenderwoche 4 / 2023 konnten laut Mitteilung gut 15'300 Schlachtschweine ins europäische Ausland exportiert werden. Für die nächsten Wochen rechnet Proviande mit einem wöchentlichen Export von etwa 5'000 Schweinen.
Die geplanten Exportmengen wurden bisher nicht erreicht, Grund dafür seien reduzierte Kühltransport-Angebote in Europa. Ausserdem gestalte sich der Absatz durch die Einmaligkeit der Aktion als grosse Herausforderung.
Weiterhin grosse Überhänge
Finanziert wird der Export über einen privatrechtlichen Fonds, gespiesen durch Schweinemäster und -handel. Die befristete Einfrieraktion, mit der knapp 15'000 Schweine im Dezember 2022 vom Markt genommen werden konnten, lief im ordentlichen Budget des Bundes für Marktentlastungsmassnahmen. Mit diesem Eingreifen habe man tierschutzrelevante Überbelegungen in den Schweineställen und einen noch drastischeren Rückgang der Schweinepreise verhindern können, hält Proviande fest. Noch immer gebe es aber grosse Überhänge bei den Schlachtschweinen zu verzeichnen.
Mit Wurstfleisch und Teilstücken
«Nach einer Gesamtbeurteilung der Situation hat der Krisenstab nun entschieden, zur Beschleunigung des Exportes weitere Möglichkeiten in den Bereichen Wurstfleisch und Teilstücke vorzubereiten und umzusetzen», heisst es weiter. Der Einzug der Finanzierungsbeiträge von Handel und Produzenten sowie der Export von Schweinefleisch werden weitergeführt. «Die Entwicklung wird genau beobachtet und die Situation wöchentlich neu beurteilt», versichert Proviande.