Die Suisseporcs findet derzeit in ihrem Marktbericht deutliche Worte: «Die Schweinehaltenden sind gut beraten, ihr Angebot im Lot zu halten», heisst es diese Woche im Kommentar zu den sinkenden Jager­preisen. Gut ein Jahr nachdem die Schlachtschweine- und Jagerpreise wieder ins Lot gebracht wurden, sehen sich die Schweineproduzenten erneut mit massiv sinkenden Preisen konfrontiert. Die Einstallungen in der Mast liegen vielfach über der Zielmenge von 45'000 Stück pro Woche, was zu einem Überangebot bei den Schlachtschweinen führt. Für die Abnehmer bietet sich so eine willkommene Gelegenheit, die Preise zu senken.

Schon länger steht das Barometer auf Rot

Die Suisseporcs betont in den vergangenen Wochen immer wieder, das Morenbarometer sei auf Rot. Sie rät den Zuchtbetrieben eindringlich, die Belegungen zu reduzieren und Muttersauen grosszügig auszumerzen, um im kommenden Sommer kein Überangebot beiden Schlachtschweinen zu riskieren. Doch die Nachfrage bei den Mastbetrieben ist ungebrochen gross, obwohl die Einstallungen bereits seit längerem über der Zielmenge von 45 000 Stück pro Woche liegen. 

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Hoffen, dass Vernunft und Preis regeln

Nachdem Ende 2022 bis Anfangs 2023 der Schweinemarkt kostenintensiv mit Exporten saniert werden musste, stand in der Branche ein System zur Mengenplanung zur Diskussion, um künftig grosse Überangebote und ein Preiszerfall zu verhindern: «Eine Mengenplanung, wie dies Suisseporcs im Jahr 2023 zur Diskussion gebracht hat, wurde von einer deutlichen Mehrheit der Schweinehaltenden abgelehnt. So bleibt einzig und allein die Hoffnung auf Vernunft und der Preis als anerkanntes Steuerungsinstrument», heisst es im Marktbericht von Suisseporcs. Doch bereits im vergangenen Herbst wurden gegen den Rat der Branchenorganisation zu viele Sauen belegt. Ein Überangebot, das nun zur Ferienzeit auf den Markt drückt und den Preis sinken lässt.

Ein deutlicher Warnschuss

Derzeit gelten die 20 kg schweren Jager noch Fr. 6.–/kg LG – berechnet nach dem neuen Jagermodell, das helfen soll, Angebot und Nachfrage im Lot zu halten. Die Schlachtschweine gelten seit letzter Woche noch Fr. 4.20/kg SG. Diese Preise sind nicht mehr kostendeckend und sollten als ein deutlicher Warnschuss für das kommende Jahr wahrgenommen werden.