Ein Blick auf die Website der Branchenorganisation Milch (BOM) habe sie erstaunt, schreibt Big-M in einer Mitteilung. Die Basisorganisation für einen fairen Milchpreis hat sich insbesondere mit den Angaben zur Verbilligung von Milchfett und -eiweiss für die Exportbranche auseinandergesetzt. Damit wird die Differenz zum Rohstoffpreis der EU, dem Kieler Rohstoffwert, ausgeglichen. Im April 2022 habe dieser Unterschied zwischen dem Schweizer A-Preis und dem Ausland noch 0,9 Rappen betragen – im Mai aber 0.

Besser Butter machen und Eiweiss exportieren

Für Big-M ist es angesichts dieser Zahlen unverständlich, «warum in aller Welt» eigentlich Butter importiert werde. Sinnvoller wäre doch, aus all der B-Milch nur Schweizer Butter zu machen und Eiweiss zu exportieren, findet die Basisorganisation. Das werde offensichtlich nicht gemacht. «Es ist leider auch nicht sicher, dass für die in exportierten Produkten verbilligte Schweizer Milch der A-Richtpreis gezahlt wird», heisst es weiter. Das wäre aber nichts als korrekt, da geschützte und gestützte Milch ins A-Segment gehöre.

Exporteure wollen die Fondsgelder

Man sei besorgt, schreibt Big-M. Laut den Schweizer Milchproduzenten SMP werde der Vorstand der BOM einen neuen Richtwert für den EU-Milchpreis erarbeiten. Das Ziel sei klar: «Die Exporteure sollen die Fonds-Gelder wieder ausbezahlt bekommen». Nach Meinung der Basisorganisation böte sich aber auch die Chance, die Bezüger aus dem Fonds zur Einhaltung des A-Richtpreises zu zwingen. Dieses Geld würden die Milchviehbetriebe dringend brauchen. «Es ist aber zu befürchten, dass die BOM auch in diesem Fall nur das Wohlergehen der Milchverarbeiter im Fokus hat».