Lenzerheide Seit 2010 alpt Lucas Margreth aus Lenzerheide seine Kühe auf der Churer Alp Carmenna in der Gemeinde Arosa. Die Obervazer Kuhalpen wurden damals auf Bio umgestellt. Da Margreth seinen Betrieb aber nicht umstellen wollte, musste er nach einer anderen Möglichkeit suchen, um seine Kühe alpen zu können.

Die Tiere merken: Jetzt geht es heimwärts

Per Zufall hörte er von einem Churer Bauern, dass es auf Carmenna noch freie Kuhplätze hat. Margreth meldete acht Tiere an. Im Juni werden die Kühe jeweils über Chur und das Schanfigg nach Arosa transportiert, da zu dieser Jahreszeit meist noch Schnee auf dem Wanderweg nach Arosa liegt. Im Herbst können die Kühe den Heimweg zu Fuss antreten. Da die Alpweiden von Carmenna bis zum Hörnli reichen, kennen die Kühe diesen Abschnitt der Abfahrt sehr genau. Auf dem viereinhalbstündigen Marsch nach Lenzerheide wird auf dem Hörnli eine Pause eingelegt, damit die Kühe grasen können. Wenn sie danach nicht mehr Richtung Arosa getrieben werden, wird ihnen klar, dass es jetzt heimwärts geht. Plötzlich gebe es einen Ruck durch die Herde und es gehe los, ziemlich schnell Richtung Lenzerheide. Einen anderen Weg zu wählen als sie gewohnt seien, das gehe nicht, so Margreth. Zielstrebig trotten die Kühe Richtung Scharmoin, wo es eine "Aufpause" gibt und dann weiter nach Lenzerheide heimwärts in den gewohnten Stall geht.

Aufstieg in den Nebel

Dieses Jahr war die Wanderung mit den vierzehn Kühen schon speziell. Denn ein hoch liegendes Nebelmeer sorgte dafür, dass der Aufstieg zum Hörnli im Nebel lag. Der Nebel senkte sich und löste sich auf. Ein blauer Himmel und die wärmende Sonne empfangen die Wanderer. Der Blick hinab zum Nebelmeer umsäumt von Bergen sei einmalig gewesen, sagt Margreth.