Das Graswachstum ist durch die höheren Temperaturen vereinzelt auf bis zu 60 kg TS/ha Tag gestiegen, wird jedoch aufgrund der kühleren Nächte noch zurückgehalten. Ist das Wachstum nicht zufriedenstellend oder treten gar Mangelsymptome auf, lohnt es sich, das Düngemanagement genauer zu analysieren, um das starke Frühjahreswachstum zu nutzen. Auch der Schwefel (S) sollte dabei berücksichtigt werden.

Schwefel als wichtiger Nährstoff

Bei einem Ertrag von 125 dt TS/ha wird dem Boden 20 kg bis 35 kg Schwefel entzogen. Eine ausreichende Schwefelversorgung ist wichtig für die Ertragsbildung und die Proteinproduktion. Zudem steigert Schwefel die Stickstoffeffizienz.

Schwefelmangel wird optisch häufig mit Stickstoffmangel verwechselt. Die Blätter scheinen hellgrün bis gelblich. Dies, da der Schwefel bei der Bildung von Blattgrün beteiligt ist. Im Extremfall können sich die Blattspitzen hellbraun bis weisslich verfärben und teilweise abbrechen.

Schwefel ist auswaschbar

Leichtere Böden in niederschlagsreichen Regionen sind besonders gefährdet, da Schwefel in pflanzenverfügbarer Form wasserlöslich und somit auswaschbar ist. Parzellen, welche mit Hofdünger gedüngt werden, sind weniger gefährdet als solche, die einen Teil des Stickstoffs in mineralischer Form erhalten.

Analytisch kann die Schwefelversorgung über den Boden und über das Futter überprüft werden. Wobei die Analyse des Futters nach Nährwert und Mineralstoffgehalt aufschlussreicher ist.

[IMG 2]

[IMG 3]

Mit Schwefel ergänzen

Zur Beurteilung der Versorgung wird das Verhältnis zwischen Stickstoff- und Schwefelgehalt berücksichtigt. Ist das Verhältnis grösser als 15:1, so kann mit einem Schwefelmangel gerechnet werden. Besteht das Risiko eines Schwefelmangels, wird eine Düngung von 15 bis 25 kg Schwefel/ha im Frühjahr empfohlen.

Hofdünger als Quelle

Obwohl Hofdünger eine günstige Schwefelquelle sind, ist die Verfügbarkeit des Schwefels im Frühjahr meist eher langsam. Organisch gebundener Schwefel wird erst ab einer Bodentemperatur von 10 ° C in grösseren Mengen mineralisiert. Eine schnelle Schwefelversorgung kann mit sulfathaltigen Düngern wie Kieserit und Ammonsulfat gewährleistet werden.

Mit dem steigenden Graswachstum soll der Weideanteil stetig gesteigert werden, um den Futterberg im Frühling optimal nutzen zu können.

Weideanteil auf fast 100 %

Einzelne Vollweidebetriebe im Talgebiet konnten die Zufütterung im Stall bereits stark reduzieren und den Weideanteil auf fast 100 % steigern. Koppeln, welche die Eintriebshöhe deutlich überschritten haben, sollten ausgeschieden und zeitig konserviert werden. Vor allem Bestände mit einem höheren Anteil an Gemeinem Rispengras sollten vor dessen Samenreife siliert werden, um die Ausbreitung zu bremsen.