Normalerweise ist die «SRF bi de Lüt – Landfrauenküche» ein herbstliches Programm-Highlight. Nicht so in diesem Jahr, da die erste Sendung am 13. Mai ausgestrahlt wird. Das SRF gibt planerische Gründe als Ursache an, für die Zuschauer(innen) verspricht die «Landfrauenküche» 2022 somit Menüs mit frühlingshaften Zutaten.

Ansonsten bleibt der Wettbewerb um die beste Regionalküche so, wie wir ihn kennen und schätzen. Nun sind auch die sieben Kandidatinnen aus der ganzen Schweiz bekannt:

  • 13. Mai: Anja Maag aus Wyssachen BE
  • 20. Mai: Monika Kurmann aus Rohrmatt LU
  • 27. Mai: Daniela Huwiler aus Sins AG
  • 3. Juni: Helen Imhof aus Balterswil TG
  • 10. Juni: Lydia Barmettler aus Kägiswil OW
  • 17. Juni : Cathrin Iten aus Unterägeri ZG
  • 24. Juni: Eliane Schürpf aus Rickenbach SZ
  • 1. Juli: Finalsendung

Die Sendungen werden jeweils freitags um 20.05 auf SRF 1 ausgestrahlt. 

Besucher und viel Abwechslung auf der Maagfarm

Die Berner Landfrau Anja Maag ist ausgebildete Primarlehrerin, aber seit der Geburt ihres dritten Kindes nicht mehr im Schulzimmer tätig. Stattdessen kümmert sie sich um Delaja (9), Jamin (7) und Melea (4). Auf der Maagfarm, die sie zusammen mit ihrem Mann Markus führt, ist die 32-Jährige ausserdem für das Ferienhaus Melli zuständig – von der Buchung bis zum Einfeuern mit Holz aus dem eigenen Wald. Hinzu kommen Events auf dem Biohof, «da bin ich auch etwas Lehrerin», bemerkt Anja Maag. Freie Zeit verbringt die Bernerin entweder im Hobbyraum oder in der Küche. Sie bastle sehr gerne, aktuell bearbeitet sie Glas mit dem Sandstrahler. Maags Kochstil zeichnet sich durch viel Abwechslung aus: «Ich könnte nicht jede Woche dieselben Gerichte kochen.» So komme bei ihr auch mal mehrere Wochen nie dasselbe auf den Tisch.[IMG 2]

Nach der Sozialarbeit auf den Bauernhof 

Gäste verwöhnt Monika Kurmann gerne mit aufwändigeren Menüs. Im Alltag muss es aber effizient gehen, wenn sie nach ihrer Teilzeitarbeit auf dem Sozialamt in einer halben Stunde für fünf bis sieben Personen ein ausgewogenes Menü auf den Tisch bringt. Das meiste Gemüse kommt aus ihrem Garten und das Fleisch vom Hof Scheimatt, den sie in Willisau LU mit ihrem Mann führt. Bei der Gartenarbeit und beim Jodeln mit dem Buurechörli Lozärnerland lüftet die 41-jährige zweifache Mutter ihren Kopf aus.[IMG 3]

Teilnahme um des Erlebnis willen 

«Ich habe eines Abends die letzte Staffel der Landfrauenküche geschaut und dachte mir, das wäre doch etwas für mich», erzählt Daniela Huwiler. Die letzten zwei Jahre seien recht streng gewesen. «Darum mache ich das jetzt für mich. Das ist ein Erlebnis, das mir niemand nehmen kann, das Kochen steht gar nicht so sehr im Vordergrund.» Die 31-Jährige mag es sehr, Gäste zu bewirten. Sie ist gelernte Kauffrau und arbeitet seit vergangenem August wieder zwei Tage im Büro – als Ausgleich zu Familie (Ehemann Patrick und Tochter Elena, 2) und Hof. Das Paar bewirtschaftet einen IP-Betrieb in Sins AG mit 30 Milchkühen und Ackerbau (Urdinkel, Gerste, Erbsen, Weizen, Raps und Mais). Den Betrieb haben sie 2019 von Patricks Vater übernommen. Daniela Huwiler hat die Bäuerinnenschule und den Fachausweis absolviert, bei letzterem warten sie noch auf das Resultat der Prüfung. In ihrer Freizeit engagiert sie sich in der Feuerwehr und geht einmal pro Woche ins Bodypump.[IMG 4]

Mitarbeit überall und Geschick an der Nähmaschine

«Ich bin eine Bauernfrau, keine Bäuerin», sagt Helen Imhof. Und dies, obwohl die 37-Jährige viel auf dem Hof mitarbeitet. Doch sie habe eben nicht entsprechende Ausbildung, meint die gelernte Gärtnerin. Gemeinsam mit ihrem Mann Marcel bewirtschaftet sie einen Biohof mit 2000 Legehennen, 24 Milchkühen und 80 Hochstammbäumen. «Ich mache alles, ausser Gülle ausfahren.» Zur Familie gehören zudem drei Kinder im Alter von fünf, acht und zehn Jahren. In ihre Freizeit näht Helen Imhof gerne Kinderkleider und arbeitet im Garten. Zudem ist sie eine leidenschaftliche Bäckerin.[IMG 5]

Zwei Betriebe und eine «Zwärglifarm»

Lydia Barmettler vertritt den Kanton Obwalden. Sie wuchs auf einem Bergbetrieb am Fuss des Stanserhorns auf und packte als Kind tatkräftig mit an. Schon damals sass sie stundenweise auf dem Feld und pflückte Blumen. Nach der Lehre als Floristin zog es sie weiter in den Detailhandel. Sie leitete einige Jahre eine Filiale mit Angestellten und Lernenden. Mit ihrem Mann Lukas und Sohn Luca (8) bewirtschaftet sie einen Doppelbetrieb: Einerseits den Betrieb Neuheim in Kägiswil, der zum Frauenkloster St. Andreas gehört. Diesen Betrieb übernahmen sie 2017 von Lukas’ Eltern, die noch aktiv auf dem Betrieb mithelfen. Zusätzlich bewirtschaften sie Lydias elterlichen Betrieb Gadenstatt in Ennetmoos NW in der Bergzone 2. Sie haben 30 ha Land und 30 ha Wald. Betriebszweige sind Milchwirtschaft (34 Brown-Swiss-Kühe), Holzvermarktung aus dem eigenen Wald, Floristik und Lydias Bauernhofspielgruppe Neuheim’s Zwärglifarm. Die Familie sind begeisterte Viehzüchter und Lydia jodelt mit Leidenschaft. Beim Kochen experimentiert sie gerne, «aber wenn es im Alltag schnell gehen muss, setze ich eher auf bodenständige Küche».[IMG 6]

Herzensangelegenheit betreutes Wohnen

Die Bäuerin mit Fachausweis und gelernte Geomatikerin Cathrin Iten aus Unterägeri, Kanton Zug, bewirtschaftet zusammen mit ihrem Mann Franz einen 12-ha-Landwirtschaftsbetrieb mit silofreier Milchwirtschaft, Hochstammbäumen und Hühnern für den Eigenbedarf. Die 38-Jährige kocht jeden Tag auf dem Hof, wo jeweils einige Gäste am Tisch sitzen, denn auf dem Betrieb gibt es Betreuungsplätze – eine Herzenssache des Betriebsleiterpaars, das zusammen drei Kinder hat. Wenn sie daneben noch etwas Zeit hat, ist sie gerne draussen in der Natur oder beschäftigt sich mit Kräutern.[IMG 7]

Arbeit und Erholung auf dem Berg

Auf 875 Metern über Meer in Rickenbach SZ liegt der Bergbauernhof, den Eliane Schürpf gemeinsam mit ihrem Mann Beat bewirtschaftet. Zum Milchwirtschaftsbetrieb gehören 20 Original-Braunvieh Kühe und rund 20 Jungtiere. Eliane Schürpf ist gelernte Familienhelferin und in erster Linie für die Besenbeiz zuständig, die zum Hof gehört. In der Küche tüftelt die 37-jährige Mutter von drei Kindern am liebsten an Dessertkreationen. Ihren Ausgleich zur Arbeit findet sie beim «z’Bärg gah» ,in der Ländlermusik und im Winter auf den Tourenski.[IMG 8]