Monika Kurmann-Emmenegger sitzt in der Küche und trinkt eine Tasse Honigtee. Der Hals kratzt. Am Vortag haben sich die Kandidatinnen von «SRF bi de Lüt – Landfrauenküche 2022» zum Fototermin getroffen. Die mehrheitlich kurzärmligen Frauen mussten auf einem Hügel in der Bise ausharren, bis der Fotograf zufrieden war mit ihren Haaren, die im Wind schwer zu bändigen waren. Monika Kurmann hatte kein Problem mit der Frisur. Ihre kurz geschnittenen Haare sitzen selbst bei Sturm, so bleibt der Kopf frei für andere Aufgaben.

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Sie managt die Kälber auf dem Betrieb

Heute muss sie zum Beispiel Auskunft über ihr Leben geben, das gehört zu ihren Pflichten als Protagonistin einer beliebten TV-Doku. Während sie in der gemütlichen Stube des 300-jährigen Bauernhauseses in Rohrmatt bei Willisau sitzt, fährt auf dem Hof ein Viehwagen vor. Ein Berufskollege hole Tränkekälber ab, kommentiert Monika Kurmann-Emmenegger, die für das Kälbermanagement des Betriebs zuständig ist.

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Gleich darauf steckt Sohn Linus den Kopf in die Küche und braucht einen Ratschlag. Und wenig später setzen sich der Mitarbeiter und der Lernende zum Znüni an den Tisch.

Arbeit auf dem Sozialamt

Die zweifache Mutter führt ein geschäftiges Leben zwischen Haushalt, Familien- und Betriebsarbeit. Zusätzlich arbeitet sie mit einem 50-Prozent-Pensum auf dem Sozialamt Willisau. Da war sie schon vor der Heirat beschäftigt und blieb es auch, als die beiden Kinder kamen; das Grosi machte es möglich. «Es war mir wichtig, noch etwas Anderes zu haben neben dem Leben auf dem Bauernhof», sagt die 41-Jährige. Die externe Arbeit sei ein Ausgleich und helfe, offen und flexibel zu bleiben. Wobei sich der Arbeitsanfall in der Praxis natürlich nicht immer schön ausgleicht, sondern auch mal kumuliert.

Steckbrief

Name: Monika Kurmann
Alter: 41 Jahre
Beruf: Kaufmännische Angestellte und Bäuerin
LN: 32 ha
Viehbestand: 38 Milchkühe, Aufzuchtkälber und –rinder, 65 Mutterschweine

Bei der Gartenarbeit den Kopf lüften

«Augen zu und durch», sagt sich Monika Kurmann-Emmenegger, wenn es überall gleichzeitig räblet. Auf dem Sozialamt muss sie oft schnelle Entscheidungen treffen, die für die betroffenen Personen existenziell sind. Immer wieder neue Lösungen muss sie finden, «das braucht Kreativität, und ich bin gerne kreativ».

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Nicht immer reicht die Autofahrt vom Büro nach Hause, um abzuschalten. Dann lüftet sie bei der Gartenarbeit den Kopf aus, und spätestens beim Znacht lässt sie die Gedanken an ihre externe Arbeit ruhen. «Zuhause gibt es genug anderes zu tun. Zum Beispiel kochen, täglich für fünf bis sieben Personen.

In einer halben Stunde gekocht

Monika Kurmann-Emmenegger beschreibt sich als spontane Köchin. Das Menü stellt sie oft auf der Heimfahrt vom Büro zusammen und bringt es eine halbe Stunde später auf den Tisch. «Das geht dann tägg-tägg-tägg», sagt sie fröhlich und lacht. Die Frau ist effizient, aber nicht verbissen. [IMG 4]

Als beliebtes Menü aus ihrer Küche nennt sie Thai-Curry, was jetzt nicht wirklich nach Luzerner Hinterland tönt. Aber sie kocht es freestyle, regional und saisonal, schnetzelt zum Beispiel auch mal Kabis hinein. «Da mögen ihn lustigerweise alle, auch wenn sie sonst nicht scharf darauf sind.» Und was kommt heute auf den Tisch? Die Rindsplätzli für das Mittagessen hat sie am Vorabend aus dem Tiefkühler geholt. Sie wirft einen Blick aus dem Fenster, wo das Luzerner Hinterland unter einem kalten Regenvorhang verschwindet, und entscheidet sich für Kartoffelgratin als Beilage. Um den Kopfsalat zu verfeinern, wird sie später noch Rucola und Kresse frisch aus dem Garten holen, trotz Dauerregen ein kleiner Glücksmoment für sie. «Ein Garten ist ein Privileg.»

Fünf Fragen

Mein Lieblingsessen: Piccata mit Safranrisotto
Das esse ich (heute) nicht gerne: Milchreis
Meine Küchenwunderwaffe: Bamix-Stabmixer
Meine Lieblingsarbeit in der Küche: «Ich mag alles am Kochen.»
Diese Küchenarbeit finde ich öde: abwaschen

Glücklich beim Jodelduett mit ihrem Mann

Wenn Monika Kurmann aus ihrem Leben erzählt, kommt nicht viel Freizeit vor.

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«Eine Woche Ferien pro Jahr mit der Familie muss drinliegen», sagt sie dazu. Und jeden Montagabend geht sie zur Jodelprobe mit dem Buurechörli Lozärnerland. Auch wenn es manchmal stressig sei, bis sie es aus dem Haus geschafft habe – es lohne sich immer: «Musik ist Balsam für die Seele.» Das sieht auch ihr Mann Thomas so, der Posaune in einer Brassband spielt. Und manchmal, zum Beispiel an der Feier von Kollegen, jodeln die beiden sogar im Duett. Das sind dann keine kleinen Glücksmomente, sondern grosse.

[IMG 7]Der grosse Wettbewerb zur «SRF bi de Lüt – Landfrauenküche» 2022

Mitmachen und tolle Preise gewinnen: Jede Woche stellen wir Ihnen eine Quizfrage zu den diesjährigen Kandidatinnen. Unter allen Einsendungen verlosen wir tolle Preise im Gesamtwert von über 10’000 Franken, unter anderem 15x Kärcher Nass-/Trockensauger WD 5 S V-25/6/22 im Wert von je Fr. 260.–
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