Herzliche Gratulation zum Sieg der Landfrauenküche 2022! Haben Sie damit gerechnet?

Eliane Schürpf: Danke! Nein, ich habe absolut nicht damit gerechnet! 

Die Finalsendung wurde ja vorher aufgezeichnet. Schauen Sie sich die Sendung an?

Abo«SRF bi de Lüt – Landfrauenküche»Eliane Schürpf gewinnt die Landfrauenküche 2022Samstag, 2. Juli 2022 Ja, mit der Familie. Die wissen schon, dass ich gewonnen habe, ausser dem Kleinsten, der ist 5 Jahre alt (lacht). Ihm haben wirs noch nicht gesagt, es wäre etwas schwierig gewesen, dass ers nicht weitererzählt. Die zwei Grösseren haben das bravourös gemeistert.

Wie feiern Sie?

Wir machen ein Fest auf dem Hof mit Freunden, Nachbarn, Verwandten und Bekannten.

Was hat die anderen Landfrauen Ihrer Meinung nach von Ihrem Menu überzeugt? 

Das ist eine schwierige Frage. Ich finde mein Menu war gleichwertig zu dem der anderen Frauen, ich wüsste nicht, was besser gewesen ist.

Das Siegerinnenmenü zum Nachkochen 
Vorspeise:Heublumensuppe mit Edelweissgebäck
Hauptgang:Muettis Rahmbraten mit Bergkräuterknöpfli und Gemüse
Dessert:Schwarzdorncrème, Schoggi-Muffin und Löwenzahnhonig-Glace

Sie sagen ja selbst, Sie sind etwas pingelig. 

Natürlich weit nicht bei allem! Aber zum Beispiel bei Dessertkreationen oder vor allem beim Anrichten bin ich schon etwas pingelig. Manchmal kann oder muss ich das natürlich auch mal ignorieren, wenn viel zu tun ist. Aber bei den Landfrauen war das schon ein wichtiger Punkt, das Anrichten.

Denken Sie, das hat Ihnen geholfen?

Ja, das hat mir sicher auch geholfen, aber ich finde es hat andere gegeben, die das meiner Meinung nach schöner gemacht haben als ich (lacht).

Die Knöpfli haben Sie ja aus dem Tip-Topf. Gibt’s noch andere Rezepte aus dem Tip-Topf die Sie immer wieder verwenden?

Für Omeletten und Knöpfli nehme ich immer das Rezept aus dem Tip-Topf. Und um Grundlegendes nachzuschauen ist das Buch praktisch. Normalerweise koche ich aber nie nach Rezept!

Warum? 

Es ist mir zu steif. Ich finde es einfacher, wenn ich das aus dem Kühlschrank nehmen kann, was gerade da ist, zum Beispiel bei Resten. Ich schaue schon hin und wieder Rezepte an, daraus ergeben sich dann Ideen für die Produkte, die wir hier auf dem Hof haben. Das dient mir dann als Grundidee für eine eigene Kreation.

Was ist Ihr Lieblingsmenu zum Kochen in der Besenbeiz?

Ich koche sehr gerne Fleisch, vor allem Braten, und auch Saucen und Desserts. 

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Die Raupe in der Tischdekoration war ja eine lustige Anekdote der Sendung. Hat Sie das aus der Fassung gebracht?

Nein nicht so, zuerst bin ich schon etwas erschrocken. Es ekelte mich zuerst grad ein bisschen. Ich dachte: «Das kann ja nicht sein, so ein Viech auf dem Teller!» (lacht). Aber wir haben sie dann weggenommen und alles war okay. Man kann solche Sachen ja nicht rückgängig machen! Ich war sehr froh und dankbar, dass Helen das so cool genommen hat, das hätte nicht jede so genial aufgefasst wie sie. Dass war natürlich schon super, wie sie das so gelassen genommen hat und kein Drama draus gemacht hat.

Was war das Beste an der Landfrauenküche? 

Die interessanten Frauen kennenzulernen! Ich hab heute grad gedacht: «Jetzt kennen wir uns ein halbes Jahr, aber es ist als würden wir uns schon immer und ewig kennen». Es war eine sehr intensive, strenge Zeit und man erlebt einander wirklich nah und ehrlich mit, mit allen Facetten. Da lernt man einander natürlich schon sehr gut kennen. 

Halten Sie Kontakt mit den Landfrauen?

Ja, ich denke schon, da hab ich ein gutes Gefühl.

Gab es auch etwas, dass Ihnen weniger gefallen hat?

Ja. Ich fand es sehr schwierig, die Rezepte auf Papier bringen zu müssen. Wenn ich Desserts mache, da nehme ich ein bisschen von diesem und jenem und schaue nie, wieviel und mache es auch nie gleich. Das Endprodukt ist dann aber schon relativ gleich, aber der Weg dorthin ist immer anders.

Sie haben als Letzte gekocht, hat das eher Vorteile oder Nachteile gehabt?

Zuerst hat es natürlich extrem viele Vorteile gehabt für mich. Bei den Vorbereitungen waren alle schon etwas im Stress, da war ich noch sehr gechillt. Nachdem es losging, haben dann einige Frauen kleinere Details gleich gemacht, wie ich sie gemacht hätte. Da musste ich mir natürlich etwas anderes einfallen lassen, darum gab es die eine oder andere Änderung. Das war wiederum ein Nachteil. Und am Schluss zog es sich lange hin, bis die Sendung endlich ausgestrahlt wurde. Es hatte also seine Vor- und Nachteile.

Fünf kurze Fragen an Eliane Schürpf:

Süss oder salzig? Süss
Bier oder Wein? Keines von beiden, lieber gutes Quellwasser, wie wir es hier zuhause haben.
Kaffee oder Tee? Kaffee
Für zwei oder für zwanzig kochen? Für zwanzig, dann lohnt es sich wenigstens
Auswärts oder daheim essen? Daheim essen

Welchen persönlichen Ratschlag würden Sie zukünftigen Teilnehmerinnen der Landfrauenküche geben?

Probieren, es möglichst mit ganzem Herzen zu geniessen!

Sie haben ja eine Besenbeiz mit Aussicht auf den Stall. Kommen da manchmal auch Fragen zur Haltung der Tiere, auch von Leuten nicht aus der Landwirtschaft?

Das gibt es schon. Hier gibt es direkt schon nur positive Rückmeldungen. Wir haben ja einen Laufstall und deswegen auch enthornte Kühe. Das gefällt natürlich nicht allen, da gibt es schon Kritik. Aber es ist ja bewusst so wegen der Verletzungsgefahr.

Sie haben ein mehrköpfiges Team in der Küche in der Besenbeiz. Auf was kommt es an, wenn so viele Menschen in der Küche stehen?

Wichtig für mich ist, dass ich einen kühlen Kopf bewahre, nichts vergesse, alles sehr gut organisiere, weiss, wer zu den Kindern schaut, wer was organisiert, ob genug Leute da sind für den Service und fürs Abwaschen und vor allem fürs Schöpfen, wo es extrem viele Leute braucht. Es braucht also eine sehr gute und intensive Vorbereitung.

«SRF bi de Lüt – Landfrauenküche»Eliane Schürpf: «Der Berg erdet mich»Freitag, 17. Juni 2022

In der Besenbeiz wurde ja ein extra Zimmer gemacht für die Landfrauenküche. Was passiert damit?

Ja, das Stübli haben meine Schwager und mein Mann gemacht. Das mussten wir nach der Sendung gleich wieder abbauen, da wir anschliessend grad wieder einen Anlass hatten, wir brauchten den Platz. Das tat schon etwas weh, dass das grad wieder weg musste, es hat mir sehr gut gefallen, sie haben das so schön gemacht!

Berge bedeuten viel für Sie. Was ist ihre Lieblingswanderung? Ihr Lieblingsort?

Im Mythengebiet bin ich viel unterwegs. Ich bin schnell dort und wieder zuhause. Letztens bin ich dort dem Kameramann von SRF beim Wandern begegnet, das war lustig!

Was wünschen Sie sich für die Zukunft?

Ich wünsche mir, dass wir als Familie Freude haben können, dass alle gesund und glücklich sind.

Alles zur «SRF bi de Lüt – Landfrauenküche»
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