Seit diesem Jahr darf der Kraftfuttereinsatz nur noch 5 % der Ration betragen. Verfüttert werden dürfen nur noch Schweizer Knospe-Futtermittel. Das heisst, dass Soja zukünftig in der Rindviehfütterung keine Rolle mehr spielen wird und Alternativen in der Eiweissversorgung der Wiederkäuer gesucht werden müssen, da es kein Angebot für Schweizer Biofuttersoja gibt. 

Klima miteinbeziehen

Weiter wird auch das Tierwohlprogramm RAUS angepasst: Neu ist für jede GVE eine Weidefläche von vier Aren einzuplanen. Alternativ dazu gibt es einen neuen Weidebeitrag, für den 70 Prozent der TS-Aufnahme auf der Weide erfolgen müsssen*. Zudem hat der Klimawandel Einfluss auf den Futterbau: Es kann zu nass sein, wie letztes Futterjahr oder zu trocken, wie zuletzt 2018. 

Dies sind alles Herausforderungen, welche auch die Bio-landwirt(innen) zukünftig in ihre Fütterungsplanung miteinbeziehen müssen. 

Bioviehtag mit Antworten

Einige Antworten auf diese Fragen kann der nächste Bioviehtag geben, der am 4. Mai 2023 auf dem Plantahof in Landquart und auf zwei benachbarten Biobauernhöfen stattfinden wird. Nachdem der letzte Bioviehtag wegen der Pandemie online stattfand, können sich Biolandwirt(innen), Beratende und Forschende nun wieder im Austausch von Angesicht zu Angesicht treffen. 

Vorgestellt werden die neusten Forschungsergebnisse aus der Biotierforschung, aber auch praxisbezogene Methoden wie Hofdüngermanagement, Rotationskreuzungen oder Bruderhahnaufzucht. Der Kanton Graubünden als grösster Biokanton der Schweiz ist, vertreten durch den Plantahof, zusammen mit Bio Suisse und dem FiBL Gastgeber. So liegt es auf der Hand, dass ein spezieller Fokus auf der Bioberglandwirtschaft liegen wird. 

Vielfältige Inhalte

Neben der Rindviehhaltung und dem Futterbau werden auch das Geflügel, die Kleinwiederkäuer, die Bioimkerei und sogar die Pferdehaltung auf dem Biobetrieb thematisiert. Dabei geht es konkret vom Einsatz des Melkroboters bei Weidehaltung über Futterbau in Zeiten der Klimaerwärmung bis hin zum Einsatz der Komplementärmedizin sowie der mutter- und ammengebundenen Kälberaufzucht. 

*In einer früheren Version dieses Artikels hatte sich ein Fehler eingeschlichen. Fälschlicherweise hiess es dort, die 70 Prozent TS-Aufnahme sei neu eine Anforderung für RAUS. Diese Vorgabe gehört jedoch zum neuen Weidebeitrag.